Foto-
Kiboko

Bangladesch

In vollen Zügen

Bangladesch Tag 2-1: Zugfahrt nach Lalmonirhat

Die längste Nacht hat ein Ende. Steif und unter­kühlt schaut Kiboko aus dem kleinen Abteil­fenster. Draußen wird es nicht so richtig hell. Ob es an der dreckigen Scheibe liegt? Kiboko öffnet die Fenster­scheibe. Der Blick ist immer noch ge­trübt. Heller wird es auch nicht. Dafür zieht der eis­kalte Fahrt­wind in das Ab­teil. Es wird noch kälter. Kiboko bibbert und friert. Ganz schnell ist das Fenster wieder zu. Kiboko hätte eine Jacke, besser eine Winter­jacke, Mütze und Hand­schuhe mit­nehmen sollen.

Ein trüber, nebliger Tag beginnt in Bangla­desch. Die ersten Bilder aus dem fahrenden Zug ent­stehen im Ab­zweig­bahnhof Shanta­har. Da­bei hat sich auch die Loko­motive 2308 auf den Sensor ver­irrt. Die Bild­qualität ist nicht zeigens­wert.

Bogra

Erst nach sieben Uhr ist es hell genug für scharfe Auf­nahmen. Hinter Bogra über­quert der Zug einen Fluss. Das Wasser schimmert hübsch grün­lich, bläu­lich und vio­lett. Die parallele Straßen­brücke spiegelt sich ma­lerisch im Wasser. Müll und Un­rat sind sorg­fältig am Ufer dra­piert. Erst der nächste Monsun wird dieses Idyll zer­stören und alles in den Indischen Ozean weiter­befördern.

Das Bild zeigt einen Fluss mit grünlichen Wasser der gerade in das Bild läuft. Eine Betonbrücke quert den Fluss und spiegelt sich im Wasser. Darauf sind viele Menschen unterwegs. Am Flussufer stehen Häuser. Der Wasserstand ist niedrig. Am Ufer liegt Müll. An der Uferkante schimmert das Wasser blau und violett.
Bild 17: Idyllischer Fluss in Bogra

Der Blick geht über abgeerntete Reis­felder. Ein­zelne Bauern­höfe liegen etwas er­höhten „Inseln“, gegen die Über­schwemmungen der Regenzeit. Auf­gelockert wird die Tristesse durch gelb blühende Senf­felder.

Das Bild zeigt abgeerntete Felder in einer Ebene. Darin steht eine erhöhte Fläche mit hohen Bäumen und kleinen Holzhäusern. Im Hintergrund sind ein gelb blühendes Feld und weiter Bäume.
Bild 18: Höherliegendes Bauernhaus und abgeerntete Felder

Die erhöhten Inseln können ent­standen sein, weil die Felder tiefer­gelegt werden. Nach der Ernte wird der Boden auf den Feldern ab­getragen. Mit den Spaten wird eine Schicht Erde ab­gestochen und auf Rikschas ver­laden.

Das Bild zeigt abgeerntete Felder auf einer Ebene In der Mitte wird die Erde auf einen Feld abgetragen. Sieben Fahrradrikschas stehen bereit, um die Erde abzufahren. Im Hintergrund ist ein gelb blühendes Feld und hohe Bäume.
Bild 19: Der Boden wird abgetragen

Der Ackerboden wird in die Ziegelei ge­bracht. Dort werden aus dem Lehm Ziegel­steine ge­brannt.

Das Bild zeigt eine Ziegelei mit einem hohen rauchenden Schornstein. Im Vordergrund ist ein abgeerntetes Reisfeld und Reihen von grauen Lehmziegeln beim Trocknen. Dahinter sind Stapel von rosaroten gebrannten Ziegelsteinen.
Bild 20: Ziegelei am Reisfeld

Die Feldarbeit ist oft Hand­arbeit. Nur wenige Land­wirte haben einen ein­fachen Traktor.

Das Bild zeigt einen grünen vierrädrigen grünen Traktor auf einem abgeernteten Reisfeld. Drei Männer stehen um den Traktor. Der Traktor hat keine Motorhaube. Der Motorblock ist offen. Hinten ist eine kleine Ladefläche mit Säcken.
Bild 21: Einfacher Traktor
Das Bild zeigt einen kleinen, hellblauen, dreirädrigen Traktor beim Pflügen. Hinten sitzt ein Mann auf einem offenen Sitz über dem hinteren Stützrad. Vorn ist ein offener Motor über der Vorderachse mit einem roten Tank.
Bild 22: Traktor bei Pflügen

Weiter im Norden werden Kartoffeln an­gebaut. Die Ernte ist Hand­arbeit.

Das Bild zeigt 16 Personen auf einem halb abgeernteten Feld. Abgeschnittene Grünpflanzen liegen auf Haufen. Dazwischen sind Säcke. Menschen stehen und knien auf dem Boden lesen Kartoffeln. Im Hintergrund sind weitere grüne Felder und hohe Bäume.
Bild 23: Kartoffelernte

Unterwegsbahnhöfe

Der Zug fährt nicht nur über flaches Land. Auf der Strecke sind Bahn­höfe. Hier ist es für Kiboko immer be­sonders spannend. In Bona­para können ein paar herum­stehende Güter­wagen doku­mentiert werden. Beim Halt in Gai­banda schaut Kiboko auf dem gegen­über­liegenden Bahn­steig. Der Gegen­zug kommt erst in drei Stunden. Trotz­dem herrscht ge­schäftiges Trei­ben. Die Kiosk­buden auf dem Bahn­steig haben ge­öffnet. Manche Reisende nehmen ihr Fahr­rad mit. Fahr­räder ohne Ständer werden an der Bahn­steig­kante ab­gestellt. Wenn plötz­lich ein Zug kommt, hat der Draht­esel ganz dolle Aua.

Das Bild zeigt einen Bahnsteig von der Seite. Zwei Fahrräder stehen auf den Gleisen und sind an die Bahnsteigkante gelehnt. Zwei weitere Räder stehen mit Ständer auf dem Bahnsteig. Ungefähr 20 Personen stehen auf dem Bahnsteigabschnitt unter einer Überdachung aus rotem Wellblech. Dahinter sind vier kleine Verkaufsbuden. Drei davon sind geöffnet.
Bild 24: Fahrräder am Bahnsteig von Gaibanda

In Kaunia wartet der Gegen­zug. Vielleicht ist es aber auch der An­schluss­zug nach Dinajpur. Ge­zogen wird er von der Lok 2405.

Das Bild zeigt einen Gegenzug in einem Bahnhof aus einem Zug fotografiert. Menschen laufen zwischen den Gleisen. Die Bahnhofsstraße im Hintergrund ist ein Sandweg mit kleinen einstöckigen Holzhäusern. Menschen stehen und sitzen auf der Straße. Im Hintergrund stehen ein paar große Bäume.
Bild 25: Gegenzug mit 2405 in Kaunia

Bald ist es Mittag. Es wird nicht wärmer. Der frierende Kiboko macht das Abteil­fenster schnell wieder zu.