Niger Tag 1-1: Niamey
Endlich ist Kiboko eingeschlafen. Kiboko versinkt in einer Traumwelt. Die Träumerei findet ein abruptes Ende.
Weckruf
Der Wekruf ist heute früher. Punkt fünf Uhr hebt die Bettdecke ab. Von allen Seiten schreit jemand Kiboko ins Ohr. Je nach Richtung brummt, dröhnt, scheppert oder krächzt die Stimme. Der größte Lautsprecher muss direkt unterm Bett montiert sein. Der Muezzin ruft in Dolby Surround. Die Moscheen stehen im Wettbewerb. Jeder Lautsprecher möchte bei der Lautstärke gewinnen.
Kiboko steht senkrecht im Bett. Kiboko versucht die davongeflogene Bettdecke wieder einzufangen. Die Gläubigen strömen zur Moschee mit der größten Lautstärke. Dann verstummen die Lautsprecher. Kiboko findet nach dem Weckruf keine Ruhe mehr.
Der Wecker piepst sanft um 06:20. Zehn Minuten später sitzt Kiboko mit gepacktem Koffer am Frühstückstisch. Um Sieben soll es zum Flughafen gehen. Erst kurz vor Acht fahren wir los. Die Reise geht zurück zum Flughafen.
Morgens in Niamey
Niamey wacht langsam auf. Es ist noch wenig Verkehr. Aber die ersten Einwohner sind unterwegs.
Am Flughafen
Viele Reisende wuseln durch die Empfangshalle. Der Reiseleiter kümmert sich um die Tickets. Der verknöcherte Sicherheitsbeamte bewacht Kiboko.
Nach dem Ausfüllen von Formularen und den Sicherheitscheck darf Kiboko zum Gate. Auf dem Flugfeld steht etwas verdeckt eine große Antonov Transportmaschine für die Welthungerhilfe. Eine B737-800 der African Sky wird abflugbereit gemacht. Die Tür zum Rollfeld steht offen. Davor fotografieren sich Sicherheitsbeamte mit dem Handy. Kiboko knipst die Boeing. Dafür gibt es einen Anschiss. Das Fotografieren auf dem Vorfeld ist verboten. Die Antonov fliegt wenig später undokumentiert davon.
Ein Bus bringt Kiboko zum Flieger. Kiboko lässt sich hier nicht vom Knipsen abhalten. Statt der großen Transportmaschine gibt es ein Bild von einer kleinen Antonov AN26-100.
Die bereitstehenden Flieger werden immer kleiner. Am letzten Flieger hält der Bus. Es ist eine Fokker 50 der Niger Airlines. Es ist die einzige Maschine der Fluglinie. Einen Monat später wird die Maschine wegen Sicherheitsbedenken von den internationalen Behörden stillgelegt.
Die Sitzplatznummern auf den Tickets sind für eine Maschine mit 6 Sitzplätzen pro Reihe. In der Fokker gibt es aber nur 4 Sitzplätze pro Reihe. Die Maschine füllt sich bis auf den letzten Platz. Es beginnt ein Rangeln um die besten Plätze. Kiboko ergattert einen Fensterplatz. Der Gurt passt nicht um den Nilpferdbauch. Kiboko muss sich beim Absturz gut festhalten.
Neben Kiboko sitzt Veronika. Sie war die Reiseleiterin auf der Tour durch Guinea. Die Welt ist klein.