Jordanien Tag 1-5: Antikes Gerasa
Am Nachmittag fährt Kiboko ins Antike Gerasa, dem heutigen Jerash. Es ist eine römische Stadt deren Blütezeit schon fast 2000 Jahre zurückliegt. Kriege, Erdbeben und verlagerte Handelswege haben zum Niedergang der Stadt geführt. Das Erdbeben von 749 hat mit umwerfenden Erfolg viele Gebäude zerstört. Etwa 1000 Säulen haben die Zeit überdauert oder wurden aus dem herumliegenden Puzzelteilen wieder aufgerichtet. Es ist eine der besterhaltenden Römischen Provinzstädte.
Hadriansbogen
Kiboko beginnt den Stadtrundgang am Hadriansbogen. Es ist ein imposantes Tor mit einer Höhe von 21m und einer Breite von 25m. Im Jahr 130 besuchte der römische Kaiser Hadrian Gerasa. Es gab aber keinen Triumphbogen für den Kaiser. Daher wurde im Winter 129/130 der Hadriansbogen erbaut. Die Zeit triumphiert über den Triumphbogen. Es blieben nur noch klägliche Reste. Von 2003 bis 2008 wurde der Bogen wieder errichtet. Trotz moderner Maschinen und die Verwendung vieler vorhandener Steine wurden dafür 5 Jahre benötigt.

Südtor
Kiboko schlendert entlang der Reste des ehemaligen Hippodroms. Das nächste markante Gebäude ist das Südtor. Hier ist die Stadtgrenze. Das Kassenhäuschen verlangt Eintritt.

Forum
Wenig später steht Kiboko auf dem Forum. Es ist ein ovaler Platz, der rundherum mit Säulen eingefasst ist. Eine einsame Säule markiert den Mittelpunkt des Platzes. Das Forum ist mit großen, antiken und unebenen Steinen gepflastert. Die Steine werden von tausenden von Touristen malträtiert. Ob hier heute mehr Betrieb ist, als in der Antike war?

Der stetige Touristenstrom erlauben keine Fotos ohne Menschen. Kiboko hat auf dem Forum eine Gruppe Jordanierinnen verewigt. Einige Säulen haben Seitenversatz und die obere Steinreihe sieht auch nicht gerade vertrauenerweckend aus. Beim nächsten Erdbeben wird bestimmt wieder alles umfallen.


Zum Zeus? Zum Jupiter?
Über dem Forum thront der Jupitertempel. Andere Quellen nennen ihn auch Zeustempel. Der Jupitertempel wurde auf dem Fundament des Zeustempels errichtet. Vielleicht wurde er auch in Laufe der Zeit umgewidmet. Drei von 38 Säulen und bis zu 10m hohe Mauern haben die Zeit überstanden. Weitere mächtige Säulen konnten wieder aufgerichtet werden und bieten einen Eindruck von einem antiken Sakralbau.

Vom Jupitertempel schweift der Blick herunter über das Forum in die Hauptstraße Cardo Maximus. Ständig laufen Touristen zwischen den Säulen durch. Sie machen Selfies oder stehen einfach nur dumm rum. Nach längeren Warten sind ein paar Touristen gerade hinter einer Säule verschwunden und es bietet sich eine Lücke, die Kiboko gnadenlos ausnutzt.

Rund um den Jupitertempel liegen noch viele Säulenreste und große Quader. Sie verdecken die dahinterliegenden Mülltonnen und ein Baumateriallager. Nochmal ein Blick auf das Forum und den 800m langen Cardo Maximus. Sehr gut ist die ungewöhnliche, ovale Bauform des Forums zu sehen.
