Bangladesch Tag 2-4: Kaunia
Der Klimawandel ist auch schon 2013 in Bangladesch angekommen. Im Winter senkt sich der Jetstream immer weiter ab. Er kollidiert mit dem Himalaya. Als Folge davon hat sich über Nordindien und Bangladesch eine Nebelglocke gebildet. Die Sonne kann den Erdboden nicht mehr erwärmen. Dieser Effekt ist 2013 besonders lang. Es ist ungewöhnlich kalt.
Rekordkälte
Am nächsten Morgen beträgt die Temperatur in Dinajpur 3,2°C. Es ist die kälteste Temperatur, die seit 40 Jahren in Bangladesch gemessen wurde! Kiboko hat für die Reise auf die Mitnahme von Jacken und dicken Hosen verzichtet. Somit bleibt Kiboko nix anderes übrig als zu frieren und Eisenbahnen im Nebel zu fotografieren.
Schlimmer als Kiboko trifft es die Menschen am Bahnhof. Sie leben in einfachsten Hütten. Sie haben keine Zentralheizung und keinen Ofen. Auch für dicke Decken fehlt das Geld. Zum Wärmen wird Plastikmüll verbrannt. Der Qualm beißt in den Augen. Dioxine sind in Bangladesch unbekannt.
Auch den Kühen und Ziegen ist es kalt. Ihnen werden ebenfalls Kleider angezogen.
Pure Neugier
Merkwürdige Gestalten treiben sich auf den Bahnanlagen herum. Sie haben helle Haut und tragen als Schmuck Fotoapparate. Manche haben auch noch dreibeinige Stützen und Filmkameras dabei. Das muss man gesehen haben. Da muss man hin! Fahrradfahrer halten. Rikschas bringen Neugierige zu den Fremden.
Jeder Fremde wird umringt. Es bilden sich Menschentrauben. Da wo schon viele Leute sind, muss es besonders interessant sein. Da kommen schnell noch viel mehr Leute dazu. Hier hat ein englischer Mitreisender mit seinen Fans.
Um Kiboko stehen auch viele neugierige Menschen.
Sie schauen Kiboko an, als kommt er von einem anderen Stern.
Nilpferde sind selten in Bangladesch.
Überall auf der Reise hat Kiboko schnell einen Fanclub um sich versammelt.
Jede Bewegung wird genau verfolgt.
Nach einer Weile tritt ein mutiger Mann hervor und fragt:
Witsch Kanntriiii?
Oder auch
Mäid Innn?
Nach der Antwort Dschörmääniii geht ein gefälliges Raunen durch die Menge.
Die Beobachter lassen sich gerne fotografieren.
Sie freuen sich, wenn sie die Bilder auf dem Kameramonitor betrachten können.
Mindestens einer zückt sein Fotohandy und macht Bilder von den seltsamen Wesen.
Touristenattraktion hat in Bangladesch eine andere Bedeutung.
Dieser Mann trägt eine rosarote Jacke mit der großen Aufschrift: PINK.
Auch dem Nachwuchs werden die seltsamen Wesen gezeigt.
Auch junge Frauen werfen neugierige Blicke auf den Fotografen. Erwidert Kiboko den Blick, wenden sie sich scheu ab. Wenig später schauen sie wieder neugierig, ob Kiboko nicht mehr schaut. Da schaut Kiboko gerade durch die Kamera. Klick!
Zwischen den Gleisen weiden Kühe, Schafe und Ziegen. Deren Hinterlassenschaften werden sorgfältig zwischen den Gleisen getrocknet. Die alte Dame sammelte sie dann ein. Sie werden später auf dem Reisfeld als Dünger verwendet.