Foto-
Kiboko

Guyana

Regenzeit im Regenwald

Guyana, Tag 18: Fazit

Die Reise ist zu Ende. Zeit ein persönliches Fazit zu ziehen.

Was war gut?

Highlight

Rum Punsch auf Karanambu! Damit lässt sich jede Regen­pause über­stehen.

Organisation

Die Organisation der Reise hat sehr gut funk­tioniert, auch wenn mal eine Lande­bahn über­schwemmt war. An­derer­seits hat uns der Reise­veranstalter vor Ort (Wilder­ness-Ex­plorers) nur vom Flug­hafen ab­geholt und in George­town herum­geführt. Es gibt nur wenige Lodges im Land. Hier gibt es keine Ko­nkurrenz. Die Lodges arbeiten zusammen und organi­sieren den Trans­port unter­einander. Im Hinter­land werden die Touristen von Lodge-zu-Lodge weiter­gereicht. Diese Reise kann man auch leicht selbst organi­sieren.

Hohe Erwartungen

Die Werbung erzeugt hohe Er­wartungen. Zwei von drei Reise­gruppen sollen einen Jaguar sehen. Es gibt lange Listen von Vogel­gattungen für die einzelnen Lodges. Beispiel­haft ist das Will­kommens-Werbe­plakat in George­town:
The Amzon Adventure. Don’t dream it – see it.
Darauf sind viele wilde Tiere ab­gebildet.

Werbeplakat in Georgetown
Bild 327: Werbeplakat in Georgetown

Das Bild scheint Kiboko zu ver­höhnen. Wo sind die ab­gebildeten Tiere ge­blieben? Jaguar, Harpyie (Harper Eagle), Riesen­otter und den Ameisen­bär hat Kiboko nicht gesehen. An­scheinend war Kiboko in der dritten Reise­gruppe, die den Jaguar ve­rpasst hat. Immer­hin sah Kiboko auf der Reise zwei Schwarze Kaimane. Von einem konnte Kiboko sogar Nase und Augen foto­grafieren Mit sehr viel Glück hat Kiboko ein orange­farbenes Jung­tier der Grünen Hunds­kopf­boa ge­sehen.

Kiboko war von Anfang an klar, dass die Sichtung oder gar ein gutes Foto von einem Jaguar sehr viel Glück braucht. Jeder Guide kann viele Ge­schichten zu Jaguaren er­zählen. Sie kommen in die Ort­schaften und holen sich Hunde und sogar Pferde. Bei der Rück­frage, wann denn der Guide zu­letzt einen Jaguar ge­sehen hat, wird es sehr still. Nach einiger Über­legung sagt er Kiboko, dass er vor drei Jahren einen Ozelot ge­sehen hat. Der ist nachts im Schein­werfer­licht über die Fahr­bahn ge­sprungen. Einen Jaguar hat er noch nicht ge­sehen.

Fotoausbeute

Von den Tiersichtungen, ins­be­sondere Vögel, Affen und Rep­tilien hat Kiboko sich viel mehr ver­sprochen. Der Tag auf dem Canopy mit 4 Vögeln in 4 Stunden ist weit unter Kibokos Er­wartungen ge­blieben. Die ge­zeigten Bilder sind fast alles, was Kiboko in zwei Wochen in Guyana zu sehen be­kommen hat. Auch im Regen­wald haben wir uns ent­lang der „dicht“ be­siedelten Ge­biete be­wegt. Die Flüsse sind Haupt­verkehrs­wege. Es wird in Guyana viel ge­jagt und ge­fischt. Folg­lich haben die Tiere eine hohe Flucht­distanz. Die großen Flüsse sind über­fischt und bieten kaum noch Nahrung für Vögel, Kaimane und Co.

Anfangs ist Kiboko von der Foto­ausbeute sehr ent­täuscht. Die Werbung (siehe Plakat) schafft eine Er­wartungs­haltung, die nicht er­füllt werden kann. Heute weiß Kiboko, dass Kiboko mit den Tier­sichtungen in Guyana sehr zu­frieden sein kann. Wir hatten dort schon großes Glück, so viel sehen zu dürfen. Andere Foto­grafen sind monate­lang im Rege­nwald unter­wegs, um ein paar guten Auf­nahmen nach Hause zu bringen. Damals hat Kiboko noch große Hoffnungen in die nächste Afrikareise gesetzt. Mit dem Foto­freund Axel ging es nach Gabun – in den Regen­wald zur Trocken­zeit. Aber das ist dann eine andere Ge­schichte.

Reisezeit

Im Mai 2012 ist die Regen­zeit früher und stärker ein­getreten als üb­lich. Durch den früh­zeitig hohen Wasser­stand, haben sich die wasser­liebenden Tiere über große Flächen ver­teilt. Die Sa­vannen­tiere haben sich in die Berge ge­flüchtet. Eine bessere Reise­zeit ist die Trocken­zeit (z.B. Februar). Im Vor­jahr (2011) gab es im Nach­barland während der Trocken­zeit große Über­schwemmungen. Sicher­heit bei der Reise­planung gibt es heute leider nicht mehr. Aus beruf­lichen Gründen war die Reise­zeit 2012 ein­geschränkt. Das Risiko „Regen­zeit“ ist Kiboko bewusst ein­gegangen.

Ziele für Tierfotografen

Folgende Ziele sind für den Tier­fotografen lohnens­wert:

Ein Guide war mit BBC Filmteams in Guyana unterwegs. Er hat folgendes be­richtet. Wenn man mehr Tier­sichtungen haben möchte, muss man in die ab­gelegenen Re­gionen reisen. Das sind vier­wöchige Boot­stouren an die Ober­läufe der Flüsse. Mit dem Boot müssen Wasser­fälle und Strom­schnellen übe­rwunden werden. Also Boot aus­laden, Boot durch den Regen­wald am Hinder­nis vorbei­tragen und alles wieder ein­laden. Spätestens nach dem 2. Wasser­fall ist das Jägern und Fischern zu auf­wändig. Die Tiere kennen dort keine Menschen und sind weniger scheu.

Fotogeraffel

Kiboko hatte auf der Reise folgendes Foto­geraffel mit­genommen:
Kameras: D200, D300, D700, AW100
Objektive: 14-24, 24-70, 70-200, 200-400, 105 Micro, 500, TC14, TC17
Transportiert hat Kiboko das Fotog­eraffel in einen Lowepro Dryzone 200 und einen Ortlieb­beutel. Das 200-400 war zu kurz und wurde nur am An­fang für wenige Fotos ein­gesetzt. Dann war es nur noch Ballast. Folg­lich konnte Kiboko auf die Dritt­kamera (D200) eben­falls ver­zichten. Der wasser­dichte Ruck­sack lässt sich sehr schwer öffnen und schließen. Daher war es Kiboko oft zu müh­selig, Ob­jektive zu wechseln. Aber der Ruck­sack hat dicht ge­halten! Folglich hat Kiboko oft auf den Ei­nsatz des 14-24 und 105er Makro ver­zichtet. Sehr bewährt hat sich der Ortlieb­beutel. Aus­fälle beim Foto­geraffel gab es nicht.

Danke!

Kiboko möchte sich bei allen Guides und den Mit­reisenden Jolie, Raquel und Neil bedanken, die diese Reise zu einem un­vergess­lichen Erlebnis ge­macht haben.

Kiboko bedankt sich für Euer Interesse. Kiboko freut sich, wenn Ihr bei der nächsten Foto­reportage wieder mit reist.