Foto-
Kiboko

Guyana

Regenzeit im Regenwald

Guyana, Tag 8-1: Iwokrama

Auch am nächsten Morgen regnet es noch hef­tig. Eher wider­willig streift Kiboko sich das feuchte T-Shirt und die feuchte Hose über. Auch die Schuhe sind immer noch nass. Wie soll bei der hohen Luft­feuchtig­keit irgend­etwas trocknen? Hier ver­schimmelt die Wäsche auf der Leine.

Bei dem Regenwetter erwartet Kiboko höchstens einen Pinguin am Canopy. Da macht es keinen Sinn raus in den Regen­wald zu laufen. Kiboko ent­spannt unterm Regen­schirm. Regen­zeit im Regen­wald.

Gegen 8 Uhr lässt der Regen nach. Wir sollen bald ab­geholt werden. Der Zufahrts­weg ist inzwischen eine Wasser­straße. Wir wollen uns zu Fuß zur Haupt­straße durch­schlagen. Kibokos Stiefel sind immer noch durch­nässt. Dann kann er auch damit durch die Wasser­straße spa­zieren. Aber da kommt schon der Abhol­service.

Wasserstraße zur Atta-Lodge
Bild 128: Wasserstraße zur Atta-Lodge

Was blüht denn da?

Die Fahrt führt weiter Richtung Süden. An einer kaum sichtbaren Lücke im Rege­nwald hält der Fahrer. Von hier aus führt ein Trail durch den Regen­wald zu einer Fels­formation. Direkt über dem Weg leuchtet etwas in Rot-orange. Das scheint eine große Blüte zu sein.

Was blüht da im Regenwald?
Bild 129: Was blüht da im Regenwald?

Beim Blick durch das Tele entpuppt sich die Blüte als junge Hunds­kopf­boa. Sie hat sich um einen Zweig geringelt. Unter einem Blatt sucht sie Schutz vor dem Regen.

Hundskopfboa
Bild 130: Hundskopfboa

Suche nach dem Felsenhahn

Nach einer kurzen Wanderung er­reichen wir eine Fels­formation.

Felsformation im Iwokrama Nationalpark
Bild 131: Felsformation im Iwokrama Nationalpark
Felsformation im Iwokrama Nationalpark
Bild 132: Felsformation im Iwokrama Nationalpark

Die Felsformation ist Heimat von Fleder­mäusen, die kopf­über an den Felsen hängen.

Fledermaus
Bild 133: Fledermaus

Hier lebt auch der Cayenne Klipp­vogel, der auch Cayenne Felsen­hahn genannt wird (C.ock-Of-The-Rock). Während die Weibchen an den Felsen brüten, be­schützt das Männchen sein Harem vor auf­dringlichen Art­genossen.
Nur wo ist der Felsenhahn?
Das Männchen hat ein grelles orange­farbenes Ge­fieder. Der Vogel sollte nicht zu über­sehen sein. Unser Guide gibt sich alle Mühe. Er sucht die ganze Um­gebung ab.
Kein Vogel weit und breit.
Er ahmt die Rufe des Vogels nach.
Kein Vogel lässt sich Blicken.
In 5 Minuten müssen wir aufbrechen. Die 5 Minuten sind um.
Kein Vogel …
… und da kommt er an­geflattert.
Er setzt sich auf einen Ast in Reich­weite. Dort bleibt er sitzen. Aber egal wo Kiboko steht, es sind immer Äste und Blätter vor dem Vogel. Gerne ver­steckt er seinen Kopf hinter irgend­welchen Blättern. End­lich hat Kiboko am Steil­hang eine sehr un­bequeme Position ge­funden. Jetzt kann Kiboko den Vogel halb­wegs von schräg-hinten foto­grafieren. Der Auto­fokus will ein­fach nicht auf den Vogel scharf­stellen.
Da flattert er zwei Bäume weiter.
Wieder beginnt das Suchen nach einer freien Schuss­bahn. Jetzt hat Kiboko ihn schön von der Seite, aber das Auge ist immer hinter einen Blatt.
Und wieder flattert der Vogel zwei Bäume weiter.
Die Reisegruppe ist schon ungeduldig und will gehen. Aber Kiboko bleibt hart­näckig. Ohne ein Bild vom Felsen­hahn geht Kiboko nicht zu­rück. Am Ende wird Kiboko dann doch noch belohnt.
Der Vogel sitzt sehr ruhig.
Das Bild gelingt auch mit einer längeren Belichtungs­zeit. (D700 + TC14 + 500/4; ISO 800; 1/5.6; 1/160s; Belichtungs­korrektur -2; freihand am Steil­hang)

Der Felsenhahn - Cayenne Klippvogel
Bild 134: Der Felsenhahn - Cayenne Klippvogel

Das Männchen wacht über mehrere Weibchen, die in der Fels­formation brüten.

Cayenne Klippvogel beim Brüten
Bild 135: Cayenne Klippvogel beim Brüten