Foto-
Kiboko

Madagaskar

Auf den Spuren der Lemuren

Madagaskar Tag 8-5: Ambalavao

Kiboko ist im nächsten Etappen­ziel in Ambalavao. Die Stadt hat ca. 30000 Einwohner und liegt auf rund 1400m Höhe. Hier will Kiboko die Pa­pier­manu­faktur be­sichtigen. Die Araber brachten die Schrift und die Kunst der Papier­herstellung nach Mada­gaskar. Die Her­stellung war ein Ge­heimnis der Antaimoro. Nur heilige Schriften, Sarabe genannt, wurden mit diesem Pa­pier her­gestellt. Nach­dem das Wissen in der französischen Kolonial­zeit fast ver­loren­gegangen war, wurde in Ambalavao eine Papier­manufaktur ge­gründet. Die kann heute kosten­los be­sichtigt werden. Kiboko schaut sie die Her­stellung an.

Antaimoro Papier

Das Papier wird aus der Rinde des Avaho Baumes ge­wonnen. Dafür wird die Rinde lange im Kessel gek­ocht, bis sie zu Fasern zer­fällt. Kiboko kann einen Blick ins das Faser­lager werfen.

Das Bild zeigt einen Haufen beigefarbener Faserbündel in einen kleinen Raum. Links daneben stehen ein geflochtener Korb und ein Schüssel mit Papierresten.
Bild 389: Materiallager

Holzhammermethode

Die Fasern werden gewässert. Mit einem Holz­hammer werden die Fasern dann zu einen Brei zer­schlagen. Der Brei wird zu einger Kugel geformt. Die un­verwert­baren Fasern liegen daneben.

Die sehr junge Frau hat bei jedem Foto die Augen ge­schlossen. Kiboko ist kein Bild mit offenen Augen ge­lungen.

Das Bild zeigt eine junge Frau in einer grünen Jacke mit der Aufschrift Sunshine. Sie hat in jeder Hand einen massiven Holzhammer. Vor ihr liegt ein Haufen nasser Fasern auf die sie mit den Hämmern einschlägt. Zwei kleine Kinder sitzen daneben.
Bild 390: Holzhammermethode

Aus Brei wird Papier

Ein Holzrahem ist mit Baum­wolle be­spannt. Der Rahmen wird unter Wasser ge­setzt. Dann ver­teilt eine Frau einen Klumpen Faser­brei gleich­mäßig in den Rahmen. Früher durfte diese Tätig­keit nur bei Mond­schein er­folgen. Das hat dem Papier eine be­sondere Festig­keit ver­liehen. Für Touristen reicht minder­wertige Quali­tät aus. Da kann auch am Tag ge­arbeitet werden.

Das Bild zeigt eine Frau, die den beigefarbenen Faserbrei in einem Holzrahmen verteilt.
Bild 391: Matschipampe

Nachdem der Brei gleich­mäßig ver­teilt ist, wird das Wasser ab­gelassen. Das plätschert dann lustig in ein auf­geschnittenes Fass.

Das Bild zeigt eine Frau neben einen Holzrahmen, indem das Wasser steht. Vorne ist eine Öffnung in der das Wasser ausfließt und ein halbes grünes Fass plätschert.
Bild 392: Das Wasser läuft ab

Der Rahmen mit der Papier­schicht wird ans­chließend auf Pfeiler ge­legt. Im nächsten Arbeits­schritt wird das Papier deko­riert.

Das Bild zeigt einen Holzrahmen mit einer bräunlichen Breischicht. Im Hintergrund sind zwei Felder abgetrennt und bereits dekoriert.
Bild 393: Fertige Rahmen mit einer Schicht aus nassen Faserbrei

Hier ist Kreativität ge­fragt. Mit flinken Händen haben die Damen einzelne Bereiche mit weiteren Faser­brei ver­stärkt. Dann werden die Be­reiche liebe­voll mit Blumen­blüten dekoriert.

Das Bild zeigt zwei Frauen die rechteckige Felder mit weiteren Faserbrei erstellt haben. An den Ecken werden Blumenblüten auf den Faserbrei gelegt.
Bild 394: Dekoration

Danach werden die fertig deko­rierten Papier­felder mit einen Lack­leim ver­siegelt. Diesen Arbeits­schritt konnte Kiboko leider nicht be­obachten.

Trocknung

Die Holzrahmen mit dem doko­riertem Papier werden dann in der Sonne ge­trocknet.

Das Bild zeigt drei Holzrahmen. Zwei haben dekoriertes Papier. Ein Rahmen hat nur eine einfache Papierschicht. Dei Rahmen stehen hochkant im Innenhof in der Sonne.
Bild 395: Der Brei trocknet und wird zu Papier

Hier trocknet in­dividuelles Brief­papier. Es werden aber auch Lampen­schirme und de­korative Ein­bände für Foto­bücher aus Papier her­gestellt.

Das Bild zeigt mehrere postkartengroße Papiere im Detail. Am linken Rand sind die getrockneten Blumen eingearbeitet.
Bild 396: Individuelles Briefpapier

Endbearbeitung

Die Postkarten werden aus dem Rahmen ge­trennt und für den Ver­kauf ge­bündelt. Einzelne Pa­piere erhalten auch eine de­korative Kante aus Bändern.

Das Bild zeigt eine Frau die eine dekorierte Karte bearbeitet. Auf dem Tisch und im Regel liegen Stapel von Karten und Hüllen aus Papier.
Bild 397: Eine dekorative Karte ist fertig

Im Verkaufs­raum stapeln sich die fertigen Pro­dukte. Jetzt können die Touristen kommen und kaufen. Bei der vielen Hand­arbeit und Mühe würde sich eine an­sprechendere Prä­sentation be­stimmt lohnen.

Das Bild zeigt im Verkaufsraum Stapel von Karten, Briefbögen und Fotoalbenhüllen.
Bild 398: Fertig. Die Touristen dürfen kaufen.

Der Besuch in der Papier­manu­faktur war nur von kurzer Dauer. Nach einer halben Stunde hat Kiboko genug ge­sehen. Hübsches Designer­papier wird die Heim­reise nur schwer über­stehen. Ver­wendung hat Kiboko dafür leider auch nicht. Die Ver­käuferin bleibt mit traurigem Ge­sicht zu­rück. Die Papier­stapel müssen auf die nächste Reise­gruppe warten.