Brasilien, Tag 4-1: Porto Jofre - Jaguarsafari
Das Hotel Pantanal Norte hat sich perfekt auf die Gästewünsche eingestellt.
Frühstückbuffet gibt es ab 5 Uhr.
Die Lunchpakete sind vorbereitet.
Morgens ist Kiboko vor 6 Uhr am Anleger.
Der Kapitän wartet schon.
Kiboko steigt ein.
Leinen los!
Die Dämmerung hat gerade eingesetzt.
Es ist ein bewölkter und erstaunlich kalter Morgen.
Das Boot
Das Hotel Pantanal Norte setzt für die privaten Jaguarsafaris kleine, wendige Boote ein. Sie haben hinten 4 Sitzplätze in zwei Reihen. Ein faltbares Verdeck schützt vor Sonne und Regen. Da es aber beim Fotografieren nur stört, hat Kiboko es nicht verwendet. Funkgeräte ermöglichen die Kommunikation mit anderen Booten. Der 115 PS Motor bringt das kleine Boot auf rund 70 km/h Spitzengeschwindigkeit. Damit ist das Boot waffenscheinpflichtig.
Kiboko saust über den Rio São Lourenço stromaufwärts. Der Fluss ist ungefähr 100m breit und hat zahlreiche Biegungen und Schleifen. Ziel ist der Encontro das Águas State Park. Das Schutzgebiet ist ca. 1000 km² groß.
Der Fahrtwind will die letzten Haare vom Kopf reißen. Die Kälte kriecht durch Jacke und Hose. Wir überholen ein ähnliches Boot vom Hotel Pantanal Norte. Es ist ebenfalls auf Speed.
Das Pantanal hat nur wenige Zentimeter Gefälle pro Kilometer. Die Flüsse sind träge. Eine Flussschleife am Parkeingang hat einen Durchbruch erhalten und erlaubt eine Abkürzung. In der Schleife verzweigt der Rio São Lourenço in mehrere Parallelarme. Es ist schwer die Orientierung zu behalten. Eine Sandbank saust vorbei. Auf der Sandbank hat es sich eine Capybarafamilie gemütlich gemacht.
Jaguaralarm
Der Funk meldet sich. Ein anderes Boot hat auf dem Rio Piquirí an der Parkgrenze einen Jaguar gesichtet. Unser Kapitän wendet. Mit AK (Alle Kraft voraus) jagt das Boot zur Sichtungsstelle. Dabei passieren wir wieder die Capybaras. Durch die Wellen vom Boot werden sie fast von der Sandbank gespült.
Wenige Minuten später biegen wir in den Rio Piquirí ein. Nur wenige Boote sind bereits hier. Ein nasser Jaguar liegt auf einer Sandbank. Vermutlich ist er gerade erst hierher geschwommen.
Der Jaguar führt etwas im Schilde. Sein Blick ist fest gerichtet. Am Ende der Sandbank sitzt eine Capybarafamilie. Die Capybaras haben die Katze noch nicht bemerkt.
Der Jaguar steht auf und schleicht sich an die Capybaras heran. Noch ist es ein weiter Weg. Die Capybaras sitzen so ca. 15m außerhalb vom linken Bildrand.
Der Jaguar ist angespannt. Wie in Zeitlupe bewegt er sich vorwärts. Bloß keine hektische Bewegung. Die Capybaras hat er ständig fest im Blick.
Das Boot wird neu platziert, damit es für Kiboko bei einer Jagd optimal steht. Kiboko wählt weniger Brennweite, um bei einer Jagdszene flexibler reagieren zu können. Der Jaguar schleicht sich weiter an. Das Wasser läuft dem Jaguar schon im Mund zusammen. Der Jaguar fängt an zu sabbern. Es sind noch ca. 15m bis zu den Capybaras. Deckung gibt es keine. Gaaaaaanz laaaaaangsam bewegt sich der Jaguar vorwärts.
Die Capybaras erkennen die Gefahr. Die Familie springt ins tiefere Wasser. Ein Capybara beobachtet die Katze aus sicherer Entfernung.
Game Over!
Der Jaguar wurde erkannt. Bedröppelt schaut er den Capybaras hinterher. Das Frühstück ist weg. Der Sabber läuft immer noch aus dem Maul.
Die Anspannung fällt ab. Er schaut doof aus der gefleckten Wäsche. Eine Blamage vor laufenden Kameras!
Nach der Blamage taucht der Jaguar ab. Er schwimmt zum Festland. Dann erklimmt er die Böschung und verschwindet im Wald. Ob er sich in der nächsten Kneipe ein Frust-Bier holt?
Kiboko braucht kein Frust-Bier. Kiboko ist überglücklich. Bereits in der ersten Stunde hat Kiboko einen Jaguar gesehen.