Ecuador Tag 11-1: Cotopaxi
Nach einer frischen Nacht in der Frischhaltebox der Hosteria Quinta Colorada beginnt der letzte Tag im Hochland. Heute will Kiboko einem Vulkan eine Audienz erweisen.
Nationalpark
Am Eingangstor zum Cotopaxi Nationalpark ist noch nicht viel los.
Kurt bringt uns über über Schotterwege zum Cotopaxi. Wilde Pferde grasen in der Ebene. Der Vulkan schläft noch. Die Wolkendecke hat sich der Vulkan über den Kopf gezogen. So früh am morgen möchte der Cotopaxi nicht gestört werden.
Wenn man schon keine schlafende Hunde wecken soll.
Was passiert, wenn ein schlafender Vulkan geweckt wird?
Lässt er erst einmal Dampf ab?
Raucht er zum Frühstück?
Spuckt er wie ein Lama?
Wie tief kann ein 5897m hoher Vulkan schlafen?
Kiboko nähert sich ganz vorsichtig. Der Morgenwind hat die Wolkendecke etwas weggezogen. Der Kopf mit der schneeweißen Schlafmütze schaut schon heraus.
Ein kleiner Stein drängt sich in den Vordergrund. Wenn er groß ist, will er auch mal Vulkan werden.
Kiboko nähert sich vorsichtig den morgenmuffligen Vulkan. Die Wolkendecke ist weg. Jetzt hat er noch eine Wolkenfahne. Vielleicht hat er am Vorabend zu viele himmlische Tröpfchen genossen?
Blick zurück nach Norden. Die Wolkendecke ist aus dem Himmelsbett gefallen. Sie liegt jetzt neben dem Vulkan in der Ebene.
Dünne Luft
Die Schotterpiste endet auf einer Höhne von rund 4600m. Hier ist ein großer Parkplatz. Für Autos ist hier Endstation. Weiter geht es nur noch zu Fuß.
Die Luft ist dünn. Der Atem geht schneller. Kiboko schaut sich um. Schnell macht Kiboko die ersten Knipsbilder vom Parkplatz aus. Der Ersteindruck ist im Kasten. Dann möchte Kiboko schönere Motive mit Vordergrund suchen.
Am Berghang ist die höchste Unterkunft.
Die José F. Ribas Refuge liegt auf rund 4800m.
Sie wird gerade renoviert.
Hier kann man sonst übernachten.
Vor dort kann man noch vor dem Frühtau zu Berge ziehen.
Bei Sonnenaufgang ist man am Gipfel.
Fallera!
Bevor der Schnee am Tag weich wird, sollte man wieder zurück sein.
Früher lag die Hütte am Rand der Eiskappe. Heute hat sich der Gletscher auf größere Höhen zurückgezogen.
Das ist der Gipfel. Der Cotopaxi ist der zweithöchste Berg in Ecuador. Die Spitze liegt auf 5897m. Ein paar Gipfelstürmer sind auf dem Weg zum Kraterrand.
Höhenkrankheit
Kiboko hat mit 4600m Höhe einen persönlichen Höhenrekord aufgestellt. Gerne möchte Kiboko noch bis zur Refugio laufen. Aber es kommt anders. Kiboko hat nicht schlapp gemacht.
Wir sind die einzige Gruppe auf dem Parkplatz. Da torkelt uns ein junger Mann in die Arme. Er blutet aus Nase und Ohren. Er leidet an Höhenkrankheit. Er braucht dingend Hilfe. Er muss so schnell wie möglich in tiefere Regionen.
Es ist ein Chilenischer Reiseleiter und Bergführer. Er war schon über 20 Mal auf dem Gipfel. Aber er war in den letzten Monaten nur in Chile an der Küste. Ohne eine Anpassung an die Höhe hat er seine Gruppe auf den Cotopaxi führen wollen. Er musste abbrechen. Seine Gruppe stürmt noch zum Gipfel. Es muss dringend nach unten.
Wir müssen helfen. Also brechen wir unseren Besuch am Cotopaxi ab. Packen den Typen ins Auto und bringen ihn in tiefere Regionen. Dann darf Kiboko ein paar Blümchen knipsen. Der Cotopaxi ist schon wieder in weiter Ferne.