Ecuador Tag 3-1: Äquator
Am Morgen des dritten Reisetages verlassen wir Quito. Wir fahren ca. 20km nach Norden.
Erdmittelpunkt
Auf dem Weg in den Bergnebelwald passiert Kiboko Mittelerde (Midal de Mundo).
Zwischen 1736 und 1745 wurde von einer französische Expedition der Äquator gesucht. Charles Marie de La Condamine hat ihn als erster Europäer auch gefunden. Damit hat er die Mitte der Welt bestimmt. Zumindest so ungefähr. Die Wissenschaftler haben den Äquator um 240m verfehlt. Die Inkas waren viel früher genauer!
Ziel der Expedition war das Messen der Erdkrümmung am Äquator. Eine andere Forschergruppe war gleichzeitig in Lappland unterwegs. Dabei wurde nachgewiesen, das die Erdkrümmung am Äquator stärker ist als an den Polen. Ecuador, genauer die damalige spanische Provinz Peru, war für diese Mission sehr gut geeignet. Hier gab es eine Infrastruktur. Die Berge sind feste Messpunkte. Der Amazonasurwald war damals noch nicht zugänglich. Die Europäer haben sich auch erst viel später ins afrikanische Binnenland gewagt.
An der Stelle, an denen die Wissenschaftler den Erdmittelpunkt bestimmt haben, steht heute ein 30m hohes Monument. Es ist ein touristischer Ankerpunkt. Die Touristen stören sich nicht daran, dass sie 240m südlich vom eigentlichen Äquator stehen. Fleißig machen sie Selfies auf einer Linie, die sie für den Äquator halten.
Inti-Nan
Anstatt an den touristischen Rummelplatz fahren wir nach Inti-Nan. Das liegt 240m weiter auf dem "richtigen" Äquator.
Inti-Nan ist ein kleines Museum mit Mini-Zoo. Hier sind Gebäude von unterschiedlichen Indiokulturen aufgestellt. Gemeinschaftshaus im Regenwald
Die indigene Kultur ist sehr unterschiedlich. Ein Eigenheim aus dem Hochland ist ebenfalls nachgebildet. Des Weiteren gibt es dort auch nachgebildete Gräber mit Grabbeigaben.
Auf dem echten Äquator können wir allerhand Experimente machen. Wer es schafft ein rohes Ei auf einen Nagel zu stellen bekommt eine Urkunde. Mit etwas Fingerspitzengefühl haben Axel und Kiboko jeweils eine Urkunde verdient.
Dann wird aus einem gefüllten Wasserbecken der Stöpsel rausgelassen. Auf dem Äquator läuft das Wasser einfach gerade ab. Zwei Meter neben dem Äquator gibt es jeweils einen Strudel im bzw. gegen den Uhrzeigersinn. Kiboko ist sich sicher, da ist ein Trick dahinter.
Vögel in Mittelerde
Spannender ist die Vogelwelt. An einen aufgehängten Maiskolben naschen gelbe Vögel. Es ist Frau Goldbauch-Kernknacker. Ihr Mann unterscheidet sich durch einen komplett gelben Kopf.
Eine Morgenammer hüpft durch die Anlage. Kiboko erwischt den Vogel in einen rot blühenden Gebüsch.
Kiboko ist schon beim Gehen, da setzt sich noch ein Glanz-Veilchenohrkolibri fotogen in ein Gebüsch. Leider ist hier Gegenlicht. Man kann nicht alles haben.
Weitere Sichtungen sind Lamas im Stall.