Grönland Teil 4
Die nächste Anlandung ist auf der Oqaitsutinsel. Das Ziel ist eine aufgelassene Siedlung der Thule-Kultur aus dem 14. Jahrhundert. Ein weiterer Höhepunkt ist eine Felswand. Hier brüten mehrere tausend Dreizehenmöwen. Als ein Falke sich nähert sind alle Vögel gleichzeitig in der Luft. Raben nutzen die Gelegenheit und stibitzen Möweneier. Leider können wir hier nicht für immer bleiben.
Mit einer leichten Briese segelt die Rembrandt am Abend in den Ata Sund.
Das nächste Ziel ist der Eqip Sermia mit seiner mächtigen, hellblauen Gletscherfront. Mit den Zodiacs geht es an Land. Eine Moräne bietet Ausblicke auf den Gletscher und die Bucht mit der Rembrandt.
In Strandnähe tummeln sich tausende Amassat Fische, eine Art Mini-Lachs. Hinter der Moräne befindet sich ein See. Ein Sterntaucherpaar verteidigt das Revier gegen eindringende Kontrahenten. Mit den Zodiacs geht es dann zur Gletscherfront. Eisbrocken brechen ab und fallen mit lautem Krachen ins Meer. Die Wasseroberfläche ist vollständig von Minieisbergen bedeckt. Das Zodiac wird zum Eisbrecher. Mit unüberhörbarem Knirschen geht es ganz dicht an den Gletscher. Ein frischer Eisbrocken wird geborgen und liefert Eiswürfel für die Bar.
Nachmittags geht es zurück durch den Ata Sund nach Rode Bay (Oqaasut). Eisberge in einer unbeschreiblichen Formenvielfalt treiben im Sund. Ein Geist versperrt den Weg.
Nur behutsam kann sich die Rembrandt durch das Labyrinth vorantasten. Erst am späten Abend wird Oqaasut, eine kleine Siedlung mit ca. 50 Einwohnern erreicht. Die tiefstehende Mitternachtssonne taucht die bunten Häuser und vorbeitreibende Eisberge in ein warmes Licht. Hier gibt es weder Straßen noch Autos. Dafür heulen die Schlittenhunde zur Begrüßung. Schlitten und Schneemobile warten auf den nächsten Winter. Fische trocknen auf Gestellen. Eisberge driften langsam vorbei. Grönlandidylle!