Iran, Tag 3: Von Khoy nach Bafq
Am nächsten Morgen widmen wir uns der Strecke von Tabriz zur Türkischen Grenze. Es ist die einzige Eisenbahnverbindung zwischen der Türkei und dem Iran. Auch an dieser Strecke wird gebaut. Tagsüber verkehren leider nur sehr selten Züge. Zu allen Überdruss ist der Himmel wolkenverhangen. Heftige Regenfälle begleiten uns.
Ghotour Brücke
Markanter Punkt der Bahnstrecke ist die Ghotour Brücke. Die Brücke ist 443m lang, hat 231m Stützweite und führt 119m über dem Fluss. Die Brücke wurde in den USA hergestellt, vor Ort montiert und 1970 fertiggestellt. Damit konnte ein mehrere Kilometer langer Streckenabschnitt mit sehr engen Kurven ersetzt werden. Die Eisenbahnstrecke war von hoher militärischer Bedeutung. Die Türkei, der Irak, Pakistan und der Iran unterhielten ein Militärbündnis, um den wachsenden Einfluss der Sowjetunion auf die Region entgegenzuwirken. Damals wurde der Iran von der USA unterstützt. Die Zeiten ändern sich. Aus Freunde wurden Feinde.
Die Iranische Eisenbahn hat für uns einen planmäßigen Güterzug aus der Türkei so verspätet, dass wir ihn auf der Ghotour Brücke fotografieren können. Der Zug ist auch extra langsam gefahren. Damit sind viele Aufnahmen mit unterschiedlichen Brennweiten möglich.
Wegen der Bauarbeiten enden die Personenzüge in Salmas. GT26CW 60-853 von General Motors ist gerade mit einen Personenzug eingetroffen. Die Lok wird den Zug umfahren und in ein paar Stunden zurückfahren. Dank des Dauerregens in der Wüste reflektiert die Lok schön auf dem Bahnsteig.
Im Iran wurden auch LKWs von Volvo und Mercedes in Lizenz gebaut. Während alte Volvos eher selten sind, sind die Mercedes Rundhauber allgegenwärtig.
In Tabriz besichtigen wir das Bahnbetriebswerk. Hier stehen sich die Elektrolokomotiven für die Strecke nach Jolfa die Räder in den Bauch. Durch die herumlaufenden Fotografen haben die Loks heute etwas Abwechslung. Von acht Lokomotiven wird nur eine planmäßig eingesetzt.
Von Tabriz über Teheran nach Yazd
Weiter geht es mit dem Flieger von Tabriz nach Teheran. Ein weiterer Flieger bringt uns dann nach Yazd. Die ATA-Airlines setzt eine B737 älterer Bauart ein. Die Maschine ist von einer Ukrainischen Gesellschaft angemietet. Der ganze Flieger macht einen verschlissenen Eindruck. Einzelne Sitze sind nicht mehr benutzbar. Das Fotografieren aus dem Flieger wird mit der Begründung der Flugsicherheit verboten. Aber immerhin brauchen wir nicht auf einen Teppich nach Yazd zu fliegen.
Noch in der Nacht geht es mit einen Bus von Yazd nach Bafq.