Malawi Tag 10-1: Fahrt nach Nyika
Heute ist wieder ein Fahrtag. Nach drei Nächten am Malawisee geht die Reise über Mzuzu in den Nyika Nationalpark. Vor dem Frühstück ist Kiboko ein letztes Mal am Strand. Die Elemente ringen am Himmel. Wolken wollen Kiboko den Sonnenaufgang vermasseln. Aber ganz gelingt es den Wolken nicht.
Abfahrt
Die erste Etappe führt über die M5 Richtung Norden nach Timbiri. Der Schlachter in Chintheche hat schon geöffnet. Hier könnten wir noch etwas Wegzehrung mitnehmen.
Die exhibitionistisch veranlage Kuh liebt Bondage. Splitterfasernackt, ohne Fellkleid, hängt sie kopfüber für alle gut sichtbar am Straßenrand. In dieser misslichen Lage wartet sie kopflos auf Kunden und Fliegen.
Während man beim Schlachter sieht, was man kaufen kann, gibt es im Ptc Shopping Center die Katze im Sack.
Gib Gummi
Die Fahrt führ durch eine Kautchukplantage. Auf beiden Seiten der Straße sind große Flächen mit Wald bepflanzt. An den Stämmen hängen kleiner Töpfe. Das muss sich Kiboko mal genauer ansehen.
Ab einem Altern von rund 5-6 Jahren wird an den Bäumen über dem halben Stammumfang auf einem Streifen die Rinde entfernt. Die Schnittkante ist schräg. Unter der tiefsten Stelle wird eine offenes Röhrchen in den Baumstamm gehauen. Darunter hängt ein Töpfchen.
Aus dem Baum tritt eine eine weiße Flüssigkeit aus. Das ist der Naturkautschuk. Dieser läuft an der Unterkante des Schnitts ins Röhrchen. Von dort tropft er in das kleine Töpfchen.
Dieser Baum ist besonders ergiebig. Ein Töpfchen reicht nicht aus. Hier hängen drei Töpfe übereinander. Der Überlauf tropft in den darunterliegenden Topf. Auch der unterste Topf läuft schon über.
Die Bäume haben eine Ertragszeit von bis zu 25 Jahren. Danach werden sie gefällt, um den Platz für junge Bäume zu schaffen. Das Holz ist sehr hart und wird gerne für Möbel verwendet. Nebenbei kann aus dem Früchten des Baumes auch noch Öl für Biodiesel gewonnen werden.
Auf der Straße
Auf der Teerstraße kommen wir gut voran. Von der M1 biegen wir auf die M24 ab. Der Verkehr ist gering. Überwiegend sind Ochsenkarren unterwegs. Ein ungewöhnliches Fahrzeug parkt am Straßenrand. Niederländer machen mit ihrem Rennwagen einen Boxenstopp. Vielleicht haben sie gerade bemerkt, dass der angehängte Wohnwagen fehlt.
Der LKW macht auch eine kleine Pause. Die Zugmaschine hat es sich auf der Seite gelegt und hält ein Nickerchen. Der Anhänger steht demotiviert dahinter. Der LKW-Domteur liegt auf der Seite des LKW. Er wartet darauf, dass der LKW endlich seine Pause beendet und wieder aufsteht.
Obwohl die Verkehrsdichte in Malawi gering ist, hat Kiboko viele LKW-Unfälle gesehen. Die Fahrer sind mit überladenen Fahrzeugen Tag und Nacht unterwegs. Es gibt keine geregelten Lenkzeiten. Übermüdete und erschöfte Fahrer oder technische Defekte führen dann zu vielen Unfällen.
Der Malawisee liegt auf rund 500m über NN. Von da aus geht es immer höher in die Berge. Die Viphya Mountains stellen sich uns in den Weg. Am Anfang ist die Strasse noch geteert und wir kommen zügig voran.
Die Straße führt immer wieder durch Ortschaften. Hier sind viele Menschen auf der Straße. Die Ortschaften sind Rastplatz für den Durchgangsverkehr und Umsteigestellen im Personenverkehr.