Tag 9: Tromsø
In der vorhergehenden Nacht sind wir lange unterwegs gewesen. Dadurch ist der folgende Tag etwas kürzer. Ganz früh morgens - so gegen 14 Uhr - bummelt Kiboko alleine durch Tromsø.
Musikpavillon
Beim Anblick des kleinen Pavillons vor dem alten Rathaus wird der Spieltrieb von Kiboko geweckt. Es ist mal wieder eine Gelegenheit für das 8mm Fischauge. Die Kamera wird auf dem Boden ausgerichtet. Dann wird der Selbstauslöser betätigt. Kiboko versteckt sich hinter einen viel zu dünnen Pfeiler. Schon ist ein Bild aus ungewöhnlicher Perspektive im Kasten. Am unteren Bildrand steht das alte Rathaus.
Fortrollige Samtaler
Kiboko läuft weiter Richtung Hafen. An einer Querstraße steht ein Zwitter zwischen Reisebus und LKW. Im vorderen Teil sind Sitzreihen für die Passagiere. Hinten ist ein Kastenaufbau mit großem Laderaum. Mit diesem Gefährt sind die Fortrollige Samtaler mit Liv Ullmann und Ingmar Bergmann unterwegs. Mit so einem Fahrzeug könnte auch eine Gruppe Modellbahner mit ihren Modulen zu einem FREMO-Treffen reisen.
Am Hafen wechselt sich auch täglich das Bild. Neu angekommen ist die Fleur de Lampaul. Es ist ein historisches Segelschiff von 1948.
Anschließend geht Kiboko in das Polarmuseum. Tromsø war Ausgangspunkt für viele Expeditionen in die Arktis. Das Museum ist diesen Forschungsreisen, allen voran Roald Amundsen und Fridtjof Nansen gewidmet. Kiboko war bereits in seiner Jugendzeit im Museum. Sofort werden viele Erinnerungen wach. Anscheinend hat sich das Museum über die Jahre kaum verändert.
Stadthäuser
Kiboko schlendert durch die Straßen von Tromsø zurück zum Hotel. Ein paar alte Holzhäuser wollen noch fotografiert werden.
Das alte weiße Holzhaus hat bereits neue Dachgauben bekommen. Auch der Thai-Massagesalon scheint auch erst später eingezogen zu sein.
Die Schneemassen türmen sich auf dem Dach. Wenn die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, dann haben sie das Verlangen nach unten zu rutschen. Eine Dachlawine würde die Passanten auf dem Gehweg begraben. Daher stellen die Norweger Holzlatten an das Haus. Dadurch müssen die Passanten einen Bogen gehen und sind außerhalb des Gefahrenbereichs.
Das kleine Frisørhuset in der Grønnegata hat seinen Platz tapfer gegen die großen Märkte in der Nachbarschaft verteidigt. Es wirkt etwas verloren an der Straßenecke zwischen den modernen Gebäuden.
Am Abend feiern wir den Geburtstag von Marc. Die Sonnenaktivität ist mit Kp 0,33 minimalst. Der Wetterbericht sagt Wolken voraus. Also gibt es keine realistische Chance auf Polarlichter.
Nachts am Hafen
Trotzdem geht Kiboko für ein paar Nachtaufnahmen zum Hafen. Der gegenüberliegende Stadtteil ist Tromsdalen mit der Eismeerkathedrale. Für Kiboko wurden alle verfügbaren Laternen eingeschaltet. Der ganze Ortsteil leuchtet Kiboko entgegen.
Statt Grünlicht gibt es heute Blaulicht. Ein Krankenwagen fährt über die 1000m lange und 36m hohe Tromsøybru. Die Langzeitbelichtung sorgt für Effektbeleuchtung.
Ein weiterer Krankenwagen folgt und passiert die Eismeerkathedrale
Der Mond steigt über den Bergen auf. Schleierwolken verdecken den Himmel, wie eine Tüllgardine. Dahinter schauen ein paar Sterne hervor. Plötzlich taucht eine weitere "Wolke" am Himmel auf. Sie hat einen anderen Grauton als die Schleierwolken. Sie wandert viel schneller. Der Kamerasensor überführt die Wolke als schwaches Polarlicht. Es ist zu schwach, um sich gegen die Lichter der Stadt und den Mond durchzusetzen. Aber es ist da!
Auch wenn es keine Chance auf Polarlichter gibt, sollte man sie nutzen.