Ruanda 9-1: Knigi Headquarter
Heute ist der Höhepunkt der Reise. Wir wollen die Berggorillas an den Virunga Vulkanen besuchen. Dafür müssen wir früh aufstehen.
Headquarter in Kinigi
Morgens um 7 ist das Briefing im Hauptquartier (Headquarter) vom Volcanoes Nationalpark.
Hier erhalten die Besucher die Instruktionen zum Verhalten bei den Gorillas. Ein Mindestabstand von 7 Metern ist zwingend einzuhalten. Taschen und Lebensmittel dürfen nicht zu den Gorillas mitgenommen werden. Der Aufenthalt bei einer Gorillagruppe ist auf eine Stunde begrenzt.
Danach werden die Besuchergruppen auf die Gorillagruppen aufgeteilt. Die größte und interessanteste Gruppe ist 2009 die Suza Gruppe. Es ist die größte habituierte Gorillagruppe mit 38 Tieren. Unser Guide Gilbert hat unserer Reisegruppe den Besuch dieser Gruppe vermittelt. Leider ist die Gruppe nur eher schwer zu erreichen. Kiboko ist mit dem Nilpferdbauch nicht so gut zu Fuß. Kiboko will nicht riskieren, dass wegen ihm die Gruppe die Gorillas nicht erreicht. Daher hat Kiboko schweren Herzens gebeten, einer leichter zu erreichenden Gorillagruppe zugeteilt zu werden. Kiboko darf zur Gruppe 13 gehen.
Vorstellung der Gruppe 13
Die Gruppe 13 ist noch neu und hat keinen richtigen Namen. Ursprünglich hatte bestand sie aus 13 Gorillas. Der Silberrücken Agashja ist aber dafür bekannt anderen Silberrücken die Frauen auszuspannen. Inzwischen ist seine Gruppe auf ein junges Männchen, 10 Weibchen und 10 Jungtieren angewachsen. Die Gruppe besteht aus 22 Gorillas. Die vielen Jungtiere machen die Gruppe besonders attraktiv.
Ein Ranger stellt uns die Mitglieder der Gruppe 13 auf einfachen Tafeln vor. Alle Gorillas tragen einen Namen. Nur die beiden neugeborenen Babys sind noch namenlos. Sie werden im Ruandischen Fernsehen in einer großen Show mit Namen versehen. Die Berggorillas sind inzwischen der Nationalstolz von Ruanda. Tiere die einen Namen haben, landen nicht im Kochtopf.
In die Berge
Die Gorillagruppen leben weit verteilt an den Hängen der Virungavulkane. Vom Hauptquartier geht die Fahrt mit dem Geländewagen zu einger möglichst günstigen Ausgangsposition. Dort warten bereits Träger auf die Besuchergruppe. Zug Gruppe 13 muss Kiboko nicht weit fahren.
Dann wandert die Besuchergruppe den Vulkanhang hinauf. Noch sind wir außerhalb des Nationalparks. Der Boden ist fruchtbar. Hier gedeihen Kartoffeln und Bohnen. Der Nationalpark wurde mehrfach verkleinert. Der Regenwald wurde gerodet, damit für die wachsende Bevölkerung mehr Ackerfläche genutzt werden kann.
Durch die hohen Eintrittspreise für das Gorillatrekking nimmt der Nationalpark sehr viel Geld ein. Bei Kiboko waren noch 375 US$ fällig. Wenig später stiegen die Gebühren auf 500, 750 und dann auf 1500 Dollar. Mit dem Geld werden nicht nur die Ranger, sondern auch die umliegenden Schulen und Krankenstationen bezahlt. Für die Bewohner der Region sind Schule und Arztbesuche kostenlos. Das hat aber den Nebeneffekt, dass die Region besonders attraktiv ist und weitere Menschen in die Region ziehen. Dadurch steigt der Bevölkerungsdruck auf den Nationalpark.
Wir steigen immer weiter den Vulkanhang hinauf. Dann versperrt eine hohe und dicke Steinmauer den Weg. Das ist die Nationalparkgrenze. Die massive Mauer wurde angelegt, damit niemand seine Felder erweitert, indem Bäume im Park gefällt werden. Auch kann so das Vieh nicht in den Nationalpark getrieben werden.
Ein Trampelpfad führt über die Mauer. Dann führt ein Pfad im Nationalpark weiter bergwärts. Der Weg führt durch Bambuswälder. Nachdem wir weitere 10 Minuten im Nationalpark gewandert sind, müssen wir anhalten. Wir sollen unsere mitgebrachten Taschen, einschließlich Fototaschen hier ablegen. Die Gorillas sind nicht mehr weit.
Kiboko greift die beiden Kameras.
D200 mit 16-85
D300 mit 70-200/2.8
Dazu ein 30/1.4 und ein Teleconverter in die Hosentaschen.
Für jede Kamera werden ein zusätzlicher Akku und eine zusätzliche Speicherkarten eingesteckt.
Kiboko ist für das große Abenteuer bereit.