Niger Tag 1-2: Niamey - Agadez
Der erste Flugzeugmotor wird angeworfen. Gemächlich rumpelt der Flieger zur Startbahn. Beide Motoren weden auf Höchstleistung gebracht. Die Motoren röhren. Die Maschine vibriert. Trotz angezogener Bremsen rutscht der Flieger langsam über die Startbahn. Dann lässt der Pilot die Bremsen los. Wenig später turbopropellt die Fokker in den Himmel über Niamey.
Niamey von oben
Das Flugzeugfenster ist verkratzt. Es ist deformiert. Es gibt nur wenige Punkte auf der Scheibe, die ein halbwegs scharfes Bild ermöglichen.
Kiboko erhascht einen letzten Blick auf Niamey, der Hauptstadt vom Niger. Die Stadt wächst in die umgebene Trockensavanne. Ein- und zweistöckige Häuser mit Flachdach stehen auf eingemauerten Grundstücken an staubigen Straßen. In den älteren Stadtteilen stehen Bäume auf den Grundstücken. Im Hintergrund ist das fruchtbare grüne Band des Nigers erkennbar. Dahinter verschwindet der Sahel in der Unendlichkeit.
Über der Wüste
Die Häuser werden kleiner. Dann ist Kiboko über der Wüste. Genaugenommen ist es eine Trockensavanne mit sehr wenig Vegetation entlang den tieferen Lagen. Das Wasser der letzten Regenfälle der endenden Regenzeit hat sich in den Tälern als bräunliche Brühe gesammelt. Dann verdecken Wolken die Sicht.
Erst kurz vor Agadez ist der Blick auf die Wüste wieder frei. Trockenflusstäler durchziehen die Wüste. Darin stehen einzelne Büsche und kleine Bäume. Am Ende der Regenzeit sorgen vereinzelte Grasbüschel für einen grünen Schimmer.
Anflug auf Agadez
Der Flieger verliert an Höhe. Vereinzelte, eingemauerte Häuser kündigen die Stadt an. Agadez ist eine Oasenstadt. Sie liegt an der Grenze zwischen den letzten Ausläufern des Sahel und der Sahara.
Die Architektur ist ähnlich, wie in Niamey. Die Häuser sind kleiner und oft nur einstöckig. Ein Häusermeer steht in eingemauerten Grundstücken an staubigen Straßen.
Flughafen
Wenig später landet die Fokker 50 auf dem Airport International Mano Dayak in Agadez.
Ein moderner Tanklastzug wirbt mit dem Schriftzug: We keep you going. Die Flugzeuge im Hintergrund strecken ihre Räder zum Himmel. Regungslos liegen sie auf dem Rücken. Da geht nix mehr.
Die beiden beschädigten Flugzeuge sind Antonov AN-2. Ein Sandsturm im Jahr 2006 hat eine Maschine (LZ-1118) umgeworfen und auf das Dach gelegt. Dabei wurde eine zweite Maschine (LZ-1102) starkt beschädigt.
Kiboko kommt als letzter aus dem Flieger. Dieses Mal bekommt Kiboko keinen Anschiss wegen Fotografieren auf dem Flugfeld.
Vor dem kleinen Flughafengebäude ist die Hölle los. Für fünf Reisegruppen stehen 30 Geländewagen bereit. Wer gehört zu welcher Gruppe? Zu welcher Gruppe gehört Kiboko. Kiboko sichert sich einen Platz in einem Geländewagen. Da wird Kiboko aber gleich wieder rausgeworfen. Falsche Gruppe! Dafür ist jetzt der Koffer von Kiboko verschwunden. Der ist jetzt auf der Ladefläche eines anderen Geländewagens von einer anderen Gruppe. Chaos für Fortgeschrittene.