Bangladesch Tag 2-2: Lalmonirhat
Endlich erreicht der Zug Lalmonirhat. Der Zug hat über 5 Stunden Verspätung eingefahren. Auch hier ist es hundekalt. Kiboko hat beide mitgenommenen Pullover übereinander angezogen und friert immer noch. Mühsam setzt Kiboko die steifen Knochen in Bewegung.
Lalmonirhat
Kiboko läuft ins Stadtzentrum. Kiboko beneidet die Bangladeschis mit dicker Jacke und Mütze. Auch das wachsame Auge des Gesetzes hat die Uniform kreativ erweitert. Die Menschen wuseln über die Straße. Im Stadtzentrum sind Fachgeschäfte. Kiboko hat sogar einen Fotoladen entdeckt. Ob es hier auch eine D4 zu kaufen gibt?
In der Nähe ist eine Reparaturwerkstatt für Elektrogeräte. Mit Schal, Sturmhaube und klammen Fingern wird hier am offenen Herzen operiert. Geplante Obsoleszenz ist in Bangladesch noch ein Fremdwort.
Das tapfere Schneiderlein näht mit steifen Fingern gegen die Kälte.
Die Verkäuferin im Klamottenladen macht einen sehr steifen Eindruck. Ihr Lächeln ist eingefroren. Ihre Gesichtszüge sind erstarrt. Regungslos wartet sie auf Kundschaft. Ohne Jacke und Mütze ist das arme Püppchen bestimmt schon steifgefroren.
Im Restaurant
Die lange Bahnfahrt hat hungrig gemacht. Statt einer frühen Ankunft am Morgen, ist es schon Mittag. Es ist immer noch neblig und kalt. Da hilft jetzt ein Besuch im Restaurant. Kiboko landet gleich in der warmen Küche. Das Teewasser kocht schon. Gleich gibt es heißen Tee.
Die Bestellung ist aufgegeben. Der Küchenmeister macht sich an die Arbeit.
Die Kolleginnen schnippeln das Gemüse in einen schummrigen Nebenraum.
Gearbeitet wird auf dem Fußboden in der Hocke.
Ergonomie wird überbewertet.
Das Schuhwerk haben die Damen ausgezogen.
Ohne Schuhe ist es hygienischer.
Die Knipskiste von Kiboko meistert die dunkle Küche.
(D4, 24-70 bei 58mm, 1/10s, 1/2,8, ISO 3200)
Der Küchenchef erledigt dann den Rest. Er arbeitet mit dem Wok am offenen Feuer. Es ist der wärmste Ort seit der Ankunft von Kiboko in Bangladesch.
Die Tische sind mit Plastikplanen geschützt. So sind sie pflegeleicht. Die paar Flecken von den vorherigen Gästen stören hier niemanden. Die Tischdecken sind im Restaurant die normale Ausstattung. Sie wurde nicht extra für Kiboko aufgelegt.
Es gibt kleine Fladenbrote zu einer scharfen Gemüsesoße. Dazu gibt es zum Löschen Spullerwasser aus der Plastikflasche. Das Essen ist durchaus schmackhaft. Die Verdauung hat es nicht beschleunigt.