Bangladesch Tag 5-7: Dhaka Kleiderfabrik
Bangladesch hat eine sehr lange Tradition in der Fertigung von edlen Stoffen und Kleidern. Schon vor der Kolonialisierung durch die Briten lebte Dhaka von der Kleiderfertigung. Dhaka hatte damals schon mehrere hunderttausend Einwohner. Die Briten haben den Handel an sich gezogen. Die Geschäfte wurden nach Kalkutta verlagert. Dhaka verarmte und verfiel.
Kleiderfabriken
Heute knüpft Bangladesch an alte Traditionen. Kleiderfabriken prägen das Stadtbild. Die Fabriken werden immer wieder erweitert und aufgestockt. Aus der Dachterrasse des obersten Stockwerks ragen Armierungseisen. Das ist die Basis für die nächste Erweiterung. Wie weit die Statik das erlaubt ist eine andere Frage. Die Folge sind schwere Unglücke von einstürzenden Fabriken.
Treppenhaus
Für Eisenbahnfotos wünscht sich Kiboko einen erhöhten Standpunkt. Ein Fabrikbesitzer gewährt Zutritt zur Dachterrasse seiner Fabrik. Kiboko läuft durch das zentrale Treppenhaus. Die Stufen sind ungewöhnlich flach. Hier müssen alle Produkte, Rohstoffe und Maschinen hoch- und runtergeschleppt werden. Sicherheitspersonal überwacht den Zutritt. Das zentrale Treppenhaus kann bei einem Brand zur Falle werden. Deshalb gibt es in jeder Etage Löschmittel.
Auf dem Dach ist der Pausenraum. Ein paar Näherinnen machen gerade eine Pause.
In der Kleiderfabrik
Auf dem Rückweg wagt Kiboko im Vorübergehen ein paar Schnappschüsse. Sie zeigen die Arbeitswelt in einer Kleiderfabrik. In jeder Etage bietet sich ein anderes Bild. Es werden Stoffe geschnitten, Kleider genäht oder neue Kleider gebügelt und versandfertig gemacht. Die Menschen arbeiten dicht an dicht. Kiboko erinnert das Bild an die Industrieproduktion in den 1950er und 60er Jahren. In der Zeit wurden auch in Deutschland von vielen fleißigen Händen Kleider, Fernseher etc. hergestellt. Mama Kiboko hat in den frühen 1960er Jahren in einer Kleiderfabrik gearbeitet. Sie hat es bestätigt. Damals sah es in Deutschland ähnlich aus.
Arbeitende Kinder hat Kiboko in der Fabrik nicht gesehen.