Jordanien Tag 2-1: Madaba Georgskirche
Auch der zweite Tag beginnt erst um 08:30 Uhr. Die Fotogruppe entert den Bus. Eine Stunde später sind wir in Madaba. Die Sonne steht hoch. Das Licht ist hart.
Madaba
Madaba ist eine alte römische Stadt mit einer Blütezeit im 5. und 6. Jahrhundert. Sie verblühte nach dem Einmarsch der Perser, die Übernahme durch muslimische Araber und dem Erdbeben von 749. Madaba wurde aufgelassen. Forschungsreisende aus dem 19 Jahrhundert berichten von Kolonnaden, Tempeln und Stadtmauerresten. Die Stadt muss also vor zweihundert Jahren ähnlich wie Gerasa ausgesehen haben. Um 1880 siedelten sich hier Christen an, die andernorts vertrieben wurden. Anders als in Jerash (Gerasa) sind die Menschen in die Ruinen eingezogen und haben die Stadt neu aufgebaut. Dabei wurden die herumliegenden Steine wiederverwendet. Vieles wurde zerstört und überbaut. Einige Mosaike wurden wiederentdeckt und restauriert. Malaba ist heute als Mosaikstadt bekannt. Heute leben rund 30.000 Menschen in Malaba.
St. Georgskirche
Die griechisch-ortohodoxe Georgskirche wurde auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche neu errichtet.
Die Kirchenbesucher zwängen sich in die Kirche. Es wird gedrängelt und geschubst. Ziel ist eine abgesperrte Freifläche.
Palästinamosaik
Die Besucher umzingeln den abgesperrten Bereich. Es ist kaum ein Durchkommen. Kiboko hat sich bis nach vorn durchgemogelt. Hier ist jetzt ein ca. 15,5m x 6m großes Mosaik. Es bestand aus 2,3 Megapixeln aus bunten Natursteinen. Das Mosaik zeigt eine Karte von Palästina. Für ein umfassendes Foto steht Kiboko zu dicht. Wenn Kiboko einen Schritt zurückgeht, steht jemand davor. Kiboko geht auf die gegenüberliegende Seite. Jetzt steht Palästina auf dem Kopf.
Damit Ihr Euch von dem Mosaik ein besseres Bild machen könnt, habe ich hier ein Dokumentationsbild eingefügt. In einem angrenzenden Gebäude hängen große Karten. Unser Reiseleiter Mohammed erklärt uns die Karte. Das Mosaik zeigt Palästina von Jordanien (links) bis zum Nildelta (rechts) und vom Mittelmeer (unten) bis nach Philadelphia, dem heutigen Amman (oben). Im zentralen Bereich ist das Tote Meer mit dem Jordan dargestellt. Texte sind in griechischen Buchstaben.
DSGVO im 6. Jahrhundert
Gehen wir zurück zum originalen Mosaik und schauen uns die Details an. Auf dem Toten Meer fahren zwei Holzboote. Die Bootsfahrer sind unkenntlich. Die Körper sind verpixelt. Damit wurde bereits im 6. Jahrhundert die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) angewendet! Vermutlich wurden aber eher die Personen aus der Karte entfernt, um Mosaik und Kirche vor muslimischen Bilderstürmern zu schützen.
Weitere Details zeigen Jerusalem als römische Stadt. Damals hatte Jerusalem eine Stadtmauer, die Hauptstraße Cardo Maximus und die Nea-Kirche.
Ein weiteres Detail zeigt die Stadt Jericho. Darüber ist der Jordan mit Fischen.
Moderne Mosaiken
Die Georgskirche ist mit vielen modernen Mosaiken mit biblischen Motiven geschmückt.
Das folgende Mosaikbild hängt an einer Säule. Es zeigt den Trick, wie heilige Männer über das Wasser laufen können. Sie verwenden ein Surfbrett mit Schlangenantrieb.