Jordanien - Vorwort
Im Jahr 2000 fuhr Kiboko durch das Heilige Land. Ein Reiseveranstalter warb für eine Tagestour in die sagenumwobene Felsenstadt Petra. Da war die Neugier von Kiboko geweckt, auch wenn die Zeit für einen Tagesausflug damals nicht reichte. Eine Eisenbahnfotoreise durch Jordanien, Syrien und die Türkei wurde wegen bleihaltiger Luft in Syrien abgesagt. Für Fotoreisen nach Jordanien gab es zu wenig Mitreisende. Im Oktober 2019 hat es endlich geklappt. Eine Gruppe Fotobegeisterte geht über den Jordan und besucht das Land der vielen alten Steine am Toten Meer.
Reiseverlauf
Startpunkt ist Amman. Dann geht die Reise über Jerash, den römischen Gerasa, Malaba und Bethania an das Tote Meer. Vom Naturreservat Dana geht es endlich für mehrere Tage in die nabatäische Felsenstadt Petra. Dann werden wir in die Wüste geschickt und verbringen zwei Tage in einem Beduinencamp im Wadi Rum. In Aqaba endet die Reise.
- Tag 1: Amman - Gerasa - Amman
- Tag 2: Amman - Tote Meer
- Tag 3: Tote Meer - Dana
- Tag 4: Dana - Petra
- Tag 5: Petra
- Tag 6: Petra - Wadi Rum
- Tag 7: Wadi Rum
- Tag 8: Wadi Rum - Aqaba
- Tag 9: Rückflug und Fazit
Anreise
Eine rasende Weißwurst der vierten Generation bringt Kiboko komplikationsfrei und pünktlich - die 19 Minuten Verspätung sind vernachlässigbar - zum Flughafen Frankfurt. Weitere ICE bereichern das Bild.
Chaos in Frankfurt
Die Schalter, an denen Royal Jordanian die Fluggäste abfertigen soll, sind noch verweist. Keinerlei Hinweise deuten darauf hin, dass Kiboko hier nach Jordanien fliegen könnte. Möglicherweise ist Kiboko einfach zu früh. Kiboko überbrückt mit einer überteuerten Currywurst die Wartezeit und versucht sich auf Jordanien einzustimmen. Mit bayerischen Weißbier trinkt sich Kiboko noch etwas Mut an. Dann geht es wieder zum Schalterbereich in Terminal zwei. Tatsächlich sind hier zwei Schalter besetzt. Davor wartet halb Jordanien in einer Menschentraube aus der zwei unendlich lange Schlangen herausragen. Die Schlangen reichen bis in den Schalterbereich auf der gegenüberliegenden Seite. Kiboko stellt sich brav an. Nach 15 Minuten Warten ist Kiboko exakt 0mm vorangekommen. In zwei Stunden beginnt das Boarding. Kiboko kann den ersten Schritt nach vorne gehen. Nach einer weiteren halben Stunde ist Kiboko am Schlangenanfang angekommen. Jetzt geht das Geschiebe in der Menschentraube los. Jeder gegen Jeden! Bloß keine Position verlieren. Für jeden vordrängelnden Jordanier steht eine achtköpfige Großfamilie. Die Schalter kommen so langsam in Sichtweite. Die Koffer der Jordanier haben die Größe eines Kleiderschrankes. Beim Heben auf die Waage reißen die Griffe ab. Abgesplitterte Plastikteile sausen über den Boden. Das kleine Problem mit den schweren Gepäckstücken wird jordanisch gelöst. Es folgen wilde Diskussionen mit dem Schalterpersonal. Die Zeit verrinnt. Als einer der letzten Reisenden kommt Kiboko an die Reihe. Das handgepäcktaugliche Miniköfferchen wird auf das Transportband gelegt. Die Waage zeigt jetzt satte 53,8kg an, weil ein jordanischer Koffer mit auf dem Transportband liegt. Die Dame am Schalter lächelt. Zehn Sekunden später hält Kiboko die Bordkarte in der Hand. Das Bording sollte gleich beginnen. Im Nilpferdgalopp geht es durch Pass- und Sicherheitskontrolle. Kiboko ist im voll besetzten Flieger. Ob es das Köfferchen auch schafft?
Flug in die Nacht
Erstaunlicherweise hebt der Flieger fast pünktlich ab. Die Aussicht auf eine geschlossene Wolkendecke macht müde. Die kulinarischen Köstlichkeiten sind nicht der Brüller. Abwechslung bringt nur das Wackeln der Maschine beim Durchfliegen einiger Schlechtwettergebiete. Erst in der Nacht klart es auf. Ein paar Lichter über der Türkei und Zypern sind zu sehen. Dann wird über Haifa das Heilige Land erreicht.
Die Gegend ist erstaunlich dicht besiedelt. Lichter sind überall. Das Lichtermeer von Amman überstrahlt alles.
Ankunft in Amman
Für die Einreise verlangen die Jordanier 30 Jordanische Dinar Visagebühren. Davor gibt es eine Bank. Her kann für einen extrem guten Kurs - für die Bank - Geld getauscht werden. Kiboko ist noch unentschlossen. Aber da wird er schon von einer anderen Reiseteilnehmerin eingefangen. Es gibt ein Gruppenvisum. Das ist kostenlos. Ein Schleuser sammelt die Pässe ein und kümmert sich um die Formalitäten. Die Gruppe wird an der Passkontrolle vorbeigeschleust. Am Gepäckkarussell kommt dann das böse Erwachen. Aber das Gepäck einiger Mitreisenden fehlt noch. Einige Mitreisende haben Glück und können nach erfolglosen Sprengstofftest ihr Gepäck abholen. Aber drei Mitreisende gehen leer aus. Vierzig Koffer sind in Frankfurt geblieben und sollen schon morgen nachgeliefert werden. Glücklicherweise ist Kibokos Köfferchen mitgekommen.
Ankunft in Amman
Mit dem Bus geht es durch das nächtliche Amman. An einer Hauptstraße liegt das Art Hotel. Um den künstlerischen Ansprüchen gerecht zu werden, veranstalten die Autos, Busse und LKW zu ehren von Kiboko ein Hupkonzert.
Die Autos geben Zugabe um Zugabe. Dann saust auch noch ein gelbes Unterseeboot durch das Zimmer.
Erst in den frühen Morgenstunden wird es etwas ruhiger. Kiboko fallen die Augen zu, die wenig später weit aufgerissen sind. Der Muezzin singt den Aufsteh-Song. Dabei hat er eine Performance, gegen die Heavy-Metall-Bands Leisetreter sind.