Jordanien Tag 4-4: Petra Siq
Gegen Mittag erreicht Kiboko den Ort Wadi Musa. Hier ist das antike Petra, die sagenumwobene Hauptstadt der Nabatäer.
Geschichte
Die Nabatäer tauchen 312vC aus dem Dunkel der Geschichte auf. Vermutlich stammen sie aus dem Gebiet des heutigen Oman. An der Kreuzung von Handelswegen errichten sie gut geschützt zwischen schroffen Felsen eine Stadt in der Wüste. Ein ausgeklügeltes System von Wasserleitungen und Zisternen sammelt das Wasser aus der Umgebung. Hier fanden die Karawanen Schutz. Der Handelsplatz blühte auf und wird zur Hauptstadt der Nabatäer. Der daraus folgende Reichtum spiegelt sich in monumentalen Grabstätten wieder, die aus dem roten Sandstein gehauen wurden. Die Nabatäer übernahmen die Kultur der Römer. Die Römer verlegten die Handelswege nach Gerasa und Palmyra. Rund 300nC war die Blütezeit von Petra am Ende. Petra und die Nabatäer verschwanden wieder im Dunkel der Geschichte. Geblieben sind außer ein paar Ruinen unzählige Grabhöhlen und die monumentalen Grabstätten.
Besucherzentrum
In Wadi Musa steht das moderne Besucherzentrum von Petra. Hier sind zwei Museen und viele Läden. Eine große Karte erlaubt eine Übersicht über Petra.
Der lange Weg nach Petra
Vom Besucherzentrum ist es noch rund 1km bis zum Eingang des Siq. Es ist ein breiter, staubiger, schattenloser Weg. In der Mitte ist eine Mauer. Sie soll nicht verhindern, dass früh gehende mit spät kommende Touristen zusammenstoßen. Die linke Seite ist Reitern und Pferdekutschen vorbehalten, die mit hohem Tempo unterwegs sind.
Die ersten Gebäude stehen am Weg. Eine Kutsche saust gerade am Triclinum und dem darüber liegenden Obeliskengrab vorbei. Andere Quellen behaupten es ist das Schlangengrab (Snake Thomb).
Nach ca. einem Kilometer ist der Eingang des Siq (Schacht) erreicht. Jetzt wird der Weg schmaler. Er windet sich durch eine ca. 1,2km lange Schlucht.
Im Siq
Der Siq ist an seiner engsten Stelle 2,19m breit. An der breitesten Stelle sind es 16m. Der Weg geht abwärts und die Felsen werden immer höher. Am frühen Nachmittag verlassen bereits viele Touristen Petra. Es ist ein stetiger Strom von Menschen. Es ist unmöglich ein Bild im Siq ohne Menschen zu machen.
Die Oktobersonne erreicht nur an wenigen Stellen den Boden vom Siq. Die Kontraste zwischen Sonnenseite und Schatten sind extrem. Die Schattenabschnitte sind fotografisch am schönsten. Hier kommen die leuchtenden Farben des Sandsteins besonders zu Geltung. Kiboko muss eine Weile warten, bis kurzzeitig nur noch drei Touristen das Bild bereichern.
Die Kutschen rasen mit hoher Geschwindigkeit durch den Siq. Die Kutscher sind rücksichtslos. Wer nicht schnell genug zur Seite springt wird überfahren. Die Kutscher bekommen 30 Dinar (ca. 40 EUR) für eine Touristenfuhre. Je schneller sie fahren, desto mehr Fuhren können sie machen. Zeit ist Geld. Kiboko tun die Pferde leid, die mit ihren Hufen das uralte Pflaster aus Nabatäerzeiten malträtieren.
Kurz vor dem Ende des Siq hat Kiboko die Fotogruppe wieder eingeholt. Die Felswände sind hier schon rund 100m hoch und es ist angenehm kühl.
Hinter der nächsten Biegung wird es spannend.