Madagaskar Tag 1-1: Flug nach Antananarivo
Zwischenstopp Johannesburg
Auch der längste Flug hat ein Ende. Die Sonne geht auf. Kiboko wirft den ersten Blick auf Afrika. Wenig später beginnt der Landeanflug auf Johannesburg.
Ab in die Unterwelt
Auf wackligen Beinen kann Kiboko endlich das fliegende Gefängnis verlassen. Kiboko ist am äußersten Ende des Flughafens angekommen. Kiboko folgt den Schildern „Transfer Flights“. Der Weg führt durch unendlich lange Gänge. Die Gänge werden schmaler, haben keine Fenster, sind hell gestrichen und durch eine gleißende Neonsonne ausgeleuchtet. Ist endlich das Ende eines Ganges erreicht, kommt ein Knick. Dann geht es wieder unendlich lange geradeaus. Südafrika wirbt mit dem Slogan „die ganze Welt in einem Land“. Dabei haben die schon die ganze Unterwelt in einem Flughafen. Der Gang weitet sich zu einer kleinen Halle. Vor Kiboko sind zwei Schalter mit freundlichen Beamten. Hier wird der Ausweis kontrolliert. Es gibt einen kostenlosen Andenkenstempel aus Südafrika. Weiter geht der Gewaltmarsch durch die Neonunterwelt.
Hindernisse
Eine Glasschiebetür versperrt den Weg. Die Reisenden stauen sich davor. Die Automatiktür geht nicht auf. Sollen wir hier verhungern? Oder unseren Anschlussflug verpassen, damit wir länger in Südafrika bleiben? Den Offiziellen ist das anscheinend egal.
Ein Team aus Vater und Sohn zerrt an der Schiebetür.
Es gelingt tatsächlich sie einen kleinen Spalt zu öffnen.
Die beiden quetschen sich durch die Spalte.
Was die können, kann Kiboko auch!
Der Fotorucksack um ein vielfaches breiter, als der Spalt.
Der Nilpferdbauch ist noch breiter!
Also stemmt sich Kiboko mit vollem Nilpferdkampfgewicht gegen die Glasschiebetüren.
Kiboko spürt ein leichtes Ruckeln.
Aber sonst passiert nix.
Kiboko spricht einen Voodoozauber.
Scheiß Tür !!!
Dann stemmt sich Kiboko mit voller Kraftanstrengung dagegen.
Mit einem entsetzlichen Kreischen gibt der Klügere nach.
Die Schiebetür geht auf.
Unter dem tosenden Applaus der Wartenden geht es in den nächsten Gang,
dessen Ende nur wage zu erkennen ist.
Der Gang erweitert sich in eine kleine Halle.
Hier muss Kiboko vor dem Sicherheitscheck warten.
Kap der Guten Hoffnung
Dann ist Kiboko endlich am anderen Ende des Flughafens angekommen. Das nennt man hier Kap der Guten Hoffnung. Jetzt besteht gute Hoffnung, den Anschlussflug zu erreichen. Es geht die Treppe hoch. Kiboko steht in einer Glitzerwelt. Willkommen in der ganzen Geschäftswelt in einem Flughafen. Jetzt geht es den ganzen Weg zurück. Kiboko fliegt ungefähr an dem Gate ab, an dem er vor zwei Stunden angekommen ist. Ob das Köfferchen den gleichen Weg nehmen muss?
Fotografieren Verboten!
Mit einer British Aerospace 146 „Baby Jumbo“ geht es mit der SAA-Tochter Airlink nach Madagaskar. Beim Einsteigen wird der Fotografierversuch durch einschreitendes Sicherheitspersonals sofort unterbunden. Vor dem Start gelingt dann ein Bild auf dem nachfolgenden Flieger gleicher Bauart.
Abflug
Kiboko hat wieder einen Fensterplatz. Diesmal ist er in Reihe 16. Das ist aber bei dem kleinen Flieger schon fast ganz hinten. Nachdem Kiboko vergeblich bemüht den Fotorucksack zu verstauen, landet dieser in einen Geheimfach im Heck des Fliegers. Nach dem Start fliegen die Vororte Johannesburgs vorüber. Es folgen kreisrunde Felder mit künstlicher Bewässerung. Dann ist alles braun in braun. Ein letzter Blick auf Mosambik. An der oberen Spitze ist der Ort Barra. An der unteren Spitze ist der Ort Tofo. Dann geht es auf das Meer hinaus.
Die Fluggesellschaft spendiert noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten.
Madagaskar von oben
Am Menabe-Antimena Naturschutzgebiet erreicht der Flieger Madagaskar. Eine wilde Küste mit ungezähmten Flüssen ist zu sehen. Irgendwo da unten müssen die berühmten Baobabs stehen.
Beim Landeanflug auf Antananarivo spießt der Pilot noch ein paar Schäfchenwolken auf. Es folgen noch ein paar Blicke auf Berge und Reisfelder.
In den Tälern sind Reisfelder. Auf den Bergen sind Wiesen. Die Bäume wurden alle abgeholzt. Erosionsrinnen verzieren die Hänge.
Willkommen in Antananarivo
Nach einer Ehrenrunde knotet der Pilot noch eine Warteschleife an den Himmel. Dann schlägt Kiboko in Antananarivo auf. Eine Maschine der Air Mauritius ist kurz vorher gelandet. Kurz darauf quellen die Menschenmassen aus der Maschine.
Im Haus das Verrückte macht
Station 1, Visa Schalter
Kiboko ahnt Schlimmes. Die Empfangshalle ist vollgestopft. Kiboko muss draußen warten. So langsam kämpft sich Kiboko in die Halle vor. Hier muss erst mal ein Formular ausgefüllt werden. Kiboko hat kein Visum. und stellt sich brav am Visa-Schalter an. Nach einer Weile komme Kiboko endlich an die Reihe. Die nette Dame spricht kein Englisch. Kiboko spricht kein Französisch. Kiboko wedelt mit Pass, Euros und Ticket. Mit Händen und Füßen fängt sie an zu Gestikulieren. Kiboko versteht nix. Dann schleift sie Kiboko zu einem großen Plakat. Da steht in englischer Sprache drauf, dass man für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen kein kostenpflichtiges Visum mehr braucht. Prima!
Station 2, Immigration
Jetzt geht es zur nächsten Schlange. In einem Kabuff sitzen 4 schwitzende Polizeibeamte und stempeln Pässe. Kiboko stellt mich am Schalter 1 an. Nachdem Kiboko fast am Schalter ist, werde alle Reisenden an die andere Schlange auf der anderen Seite des Kabuffs verwiesen. Immerhin konnte Kiboko dabei den Vordermann überholen. Die Freude ist aber nur von kurzer Dauer. Als ich endlich am Schalter 2 ist, will der Beamte von Kiboko ein zweites Formular für die Polizeivermerke haben. Also wieder zurück. Kiboko füllt auch dieses Formular aus. Jetzt stellt sich Kiboko gleich an den 2. Schalter an. Kurz bevor Kiboko an die Reihe kommt, soll sich Kiboko wieder an die Schlange vom ersten Schalter anstellen. Kiboko kommt sich vor wie Asterix und Obelix im Haus das Verrückte macht. Gebt mir doch endlich den Passierschein A38. Aber auch die Warterei hat ein Ende. Kiboko darf endlich seinen Pass mit den beiden Formularen abgeben. Die schwitzenden Beamten hauen einen Stempel in den Reisepass.
Station 3, Passausgabe
Der Ausweis von Kiboko kommt auf einen Stapel. Durch die nachfolgenden Einreisewilligen wird der Stapel immer größer. Ein Beamter kontrolliert dann die Stempel und gibt die Pässe aus. Dabei nimmt er immer den nächsten Ausweis von unten. Jetzt liegt Kibokos Ausweis ganz unten. Kiboko ist gleich dran! Nix da! Der Beamte hat keine Lust mehr und übergibt den Stapel an einen Kollegen. Der dreht den Stapel einfach mal um. Dann legt er ihn auf einen viel größeren Stapel vom anderen Schalter. Kiboko darf wieder warten. Als letzter aus den beiden Fliegern bekommt Kiboko endlich den Pass ausgehändigt.
Station 4, Kofferkarussell
Das Kofferkarussell dreht sich schon. Hin und wieder kommen ein paar Koffer auf das Band. Die Reisenden stehen in Fünferreihen davor. Kibokos Köfferchen ist noch nicht dabei. Kiboko hat noch nix verpasst. Bei der folgenden Runde kommt auch schon das Köfferchen vorbei. Just in Time!