Foto-
Kiboko

Madagaskar

Auf den Spuren der Lemuren

Madagaskar Tag 2-2: Andasibe-Mantadia Nationalpark

Der Andasibe-Mantadia National­park ist eine Rest­fläche mit primären Regen­wald in den Bergen öst­lich von Antana­narivo. Der ge­schützte Park hat eine Fläche von 155km². Rund um den Park dringt der Mensch immer weiter in den Wald ein. Die letzten Bäume werden gefällt. Wenn neue Bäume gepflanzt werden, sind es Eukalyptus­bäume, mit denen die früheren Wald­bewohner nicht viel an­fangen können. Im National­park ist der Regen­wald sehr dicht. Eine Bach­brücke sorgt für etwas Weit­sicht.

Blick auf einen kleinen Fluss. Das Ufer ist dicht bewachsen.
Bild 53: Flusslauf im Nationalpark

Willkommen im Regenwald

Der Guide hat den Foto­ruck­sack von Kiboko geschnappt, damit wir schneller voran­kommen. Mit großen Schritten läuft er voraus. Kiboko hechelt mit der Kamera in der Hand hinter­her. Es ist feucht-warm. Die Brille be­schlägt. Mit Brille kann Kiboko nicht viel sehen. Ohne Brille sieht Kiboko auch nichts mehr. Will­kommen im Regen­wald!

Der Weg lässt sich gut gehen. Über die rutschigen Wurzeln sollte man aber lieber einen großen Schritt machen. Nach einem steileren Auf­stieg geht es fast eben weiter. Rechts und links ist dichter Wald. Tiere sind nicht zu sehen.

Schmaler Weg mit Wurzeln zwischen Bäumen und dichter Vegetation.
Bild 54: Ein Hauptweg im Park

Wo sind die Lemuren?

So früh am Morgen sind wir die einzigen Menschen im Park. Mein Guide drückt auf das Tempo. Von weitem sind laute Rufe zu hören. Plötzlich biegt er ab und ver­schwindet im Regen­wald. Kiboko schlägt sich eben­falls durch die Büsche.

Indri

Sehr schnell hat mein Guide die Ver­ursacher der Rufe gefunden. Es sind zwei Indri, die größten Lemuren. Sie sitzen weit oben in den Bäumen und fressen Blätter. Freie Sicht auf die Lemuren gibt es nur, wenn Kiboko direkt unter dem Baum steht. Dann sieht Kiboko aber nur das Hinter­teil eines Indris. Ein Indri macht es sich in einer Ast­gabel bequem. Neugierig schaut er auf Kiboko. Klick, das Bild ist im Kasten.

Ein schwarz-weißer Lemur sitzt in einer Astgabel und schaut neugierig vom Baum herunter.
Bild 55: Neugieriger Indri

Aber die Neugier ist nur von kurzer Dauer. Dann hangelt sich der Indri weiter nach oben und ist aus dem Sicht­feld. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Nach einer Weile kann Kiboko den Indri durch ein Blatt­gewirr beim Früh­stücken foto­grafieren.

Ein schwarz-weißer Lemur mit langen Armen und graugrünen Augen hängt an einem Baum und hat ein Blatt im Mund
Bild 56: Wer stört mich hier beim Frühstück?

Der Guide drängt zum Auf­bruch. Der National­park ist noch groß. Es gibt noch weitere Lemuren­arten.

Auf dem Rück­weg kommt Kiboko noch­mal bei den Indris vor­bei. Jetzt sind sie an einem Berg­hang. Zwischen den vielen Bäumen, Ästen und Blättern gibt es kurz­zeitig einen Blick von der Seite. Der Indri hat kein Interesse an Kiboko. Es gibt keinen Blick­kontakt. Eine laut­starke Reise­gruppe aus Italien nähert sich. Sekunden­bruch­teile später ist der Indri bereits auf einem anderen Baum ge­hüpft und für die Kamera außer Reich­weite.

Ein schwarz-weißer Lemur mit weißen Beinen klammert sich an einen Baum. Der Lemur schaut nach rechts.
Bild 57: Der Indri ist zum Sprung bereit.

Gegen Mittag steht die Sonne nahezu senk­recht. Die Kontraste im Regen­wald kann die Kamera nicht mehr be­wältigen. Es gelingt noch eine Aufnahme eines Indris schräg von unten gegen das Licht.

Ein schwarz-weißer Lemur sitzt im Baum und wurde durch viele Blätter fotografiert.
Bild 58: Indri im Blätterwald

Die laut­starken Italiener sind Kiboko auf den Fersen. Ein besseres Bild ist nicht mehr mög­lich. Der Indri sucht und findet das Weite.