Marokko - Vorwort
Im November 2018 hat Kiboko die Gelegenheit an einer Eisenbahnfotoreise durch Mauretanien teilzunehmen. Es gibt keine direkten Flüge nach Mauretanien. Mauritania Airlines erfüllt nicht die Sicherheitsanforderungen der Europäischen Union. Daher fliegt Mauritania Airlines nur bis Casablanca in Marokko. Die Umsteigezeiten aus Europa sind knapp bemessen. Durchgehende Flugtickets sind nicht erhältlich. Daher plant Kiboko eine Übernachtung in Casablanca ein. Der Tag in Casablanca wird für einen Stadtbummel genutzt.
Stadtbummel
Kiboko dreht zwei Runden durch Casablanca. Am Ankunftstag geht Kiboko durch die Neustadt entlang der Straßenbahngleise zur Moschee. Am zweiten Tag bummelt Kiboko mit der Reisegruppe durch die Altstadt.
Am zweiten Abend fliegt Kiboko weiter nach Nouadhibou in Mauretanien. Die Fotoreise in Mauretanien gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil ist eine touristische Runde mit viel Kultur, Natur und etwas Eisenbahn. Der zweite Teil führt entlang der Eisenbahnlinie nach Zouérate.
Abflug
Der Flug nach Casablanca gestaltet sich ebenfalls als schwierig. Die günstigste Alternative ist der Frühflug mit KLM nach Amsterdam. Am Schalter kann die KLM für Kiboko keinen Sitzplatz für den Weiterflug reservieren. Der Flieger geht um kurz nach sechs. Um diese Zeit ist der Sicherheitscheck sehr entspannt. Der Flug durch die Dunkelheit nach Amsterdam ist nicht weiter erwähnenswert. In Schiphol wird es langsam hell.
Flug nach Casablanca
In Amsterdam wartet der Anschlussflug mit Transavia. Das ist ein Billigflieger mit Null Service. Hier ist alles sehr spartanisch. Kiboko bekommt einen Mittelplatz. Billiger geht es nur noch, wenn die Beförderungsfälle ihren eigenen Campingstuhl mitbringen. Speisen und Getränke gibt es nicht. Nach ein paar Stunden ist das Martyrium vorbei. Die Alukiste schlägt in Casablanca auf.
Die Uhren gehen anders
In Casablanca gehen die Uhren anders. Kiboko wundert sich. Die angezeigte Zeit passt nicht mit der Realität zusammen. Hier ist etwas oberfaul.
In der Nacht endete die Sommerzeit. In Marokko endet sie nicht mehr. Zwei Tage vorher hat der König beschlossen, die Sommerzeit beizubehalten. Die Vorlaufzeit ist zu kurz, um die Einstellungen zu ändern. Die Uhren im Flughafen und bei der Bahn wurden automatisch auf Winterzeit umgestellt. Die Zeiger rotieren jetzt der Realität hinterher, ohne sie einzuholen.
Der Abholservice lässt sich nicht blicken. Kiboko klappert das ganze Terminal ab. Es gibt niemanden mit einen Schildchen für Kiboko und dem Reiseveranstalter. Kiboko schaut jetzt in die Röhre und auf Mosaiken mit orientalischen Mustern.
Mit der Bahn in die Stadt
Kiboko sucht sich einen eigenen Weg zum Hotel. Es gibt eine Bahnverbindung vom Flughafen in die Stadt. Der Zug fährt stündlich. Kiboko braucht noch eine Fahrkarte. Als Kiboko eine Fahrkarte ergattert hat, ist der Zug gerade abgefahren. Kiboko muss warten. Der Flughafenbahnhof ist unterirdisch. Er ist nagelneu und schon total heruntergekommen. Hier gibt es vier Gleise. Nur ein Gleis wird genutzt.
Kiboko fotografiert den einfahrenden Zug der Baureihe ZM. Die Frontlampen blitzen auf. Der Lokführer gestikuliert wie wild. Sicherheitspersonal kommt angeflitzt. Eisenbahnfotografen sind in Marokko nicht erwünscht.
Kiboko verkrümelt sich in den Zug. Kiboko hat freie Auswahl und wählt einen Platz in Fahrtrichtung links. Das ist ein Fehler, da später alle interessanten Bahnanlagen auf der rechten Seite liegen. Bis zur Abfahrt hat sich der Zug gefüllt. Ein Sitzplatzwechsel ist während der Fahrt nicht mehr möglich. Dafür kann Kiboko Schafe in den Vororten fotografieren.
Gare de Casa Port
Kiboko fährt im Zug bis zum Endbahnhof am Hafen. Der Rucksack wird auf den Rücken getragen. Der Fotorucksack wird über dem Bauch getragen. Die Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Kiboko hat jetzt wenig Lust hier am Bahnhof Züge zu fotografieren. Ein Schnappschuss quer über den Bahnsteig muss reichen. Da steht ein 2ZM und wartet auf die Abfahrt.
Vollgepackt wankt Kiboko zum Hotel. Das liegt direkt am Rand der Altstadt. Der Weg vom Hafenbahnhof ist nicht weit. Mit den beiden Rucksäcken ist Kiboko unschwer als Tourist zu erkennen. Ständig wird Kiboko von Händlern und selbsternannten Fremdenführern angesprochen. Kiboko versucht sich den Kletten zu entziehen.
Vorsicht Falle
Die Gehwege sind von hochstehenden Gehwegplatten und Löchern übersät. Durch den Fotorucksack vor dem Bauch kann Kiboko die Füße nicht sehen. An einer Straßenkreuzung passiert es dann. Kiboko tritt in ein Loch auf dem Gehweg. Der Fuß knickt um. Kiboko verliert den Halt. Kiboko geht mit beiden Rucksäcken zu Boden und fällt vornüber auf die Straße. Bremsen quietschen. Ein Taxi kommt kurz vor Kiboko zum Stehen. Eine Traube hilfsbereiter Menschen ist sofort um Kiboko. Krampfhaft hält Kiboko seine Rucksäcke fest und versucht sich wieder aufzurichten. Die Brille ist verbogen. Der umgeknickt Fuß schmerzt höllisch. Die Rücksäcke werden wieder geschultert. Dann humpelt Kiboko zum Hotel.
Casablanca
Vom Hotelzimmer verschafft sich Kiboko erst einmal einen Überblick durch die dreckigen Scheiben.