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Kiboko

Niger

Gerewol

Niger Tag 6-2: Dosso - Kouré

In Dosso staut sich der Ver­kehr. Eine zen­trale Str­aße ist wegen Bau­arbeiten ge­sperrt. Der Ver­kehr quält sich über die Um­leitungs­strecken. Aber dann ist es ge­schafft. Kiboko ist weiter auf der N1 nach Westen. Das nächste Etappen­ziel ist der kleine Ort Kouré.

Das Bild zeigt einen weißen Kleinbus auf einer staubigen Teerstraße in einer Ortschaft. Links ist eine hohe Mauer. Rechts steht ein großer Baum. Voraus fährt ein Geländewagen. Der Kleinlaster ist hoch beladen. Vorn steht ein Motorrad auf dem Dach.
Bild 296: Kleinbus mit Motorrad

Bahn

Wie aus dem Nichts tauchen Warn­schilder für einen Bahn­über­gang auf. Auf einem ver­blichenen Schild ist eine Dampf­lok ab­gebildet. Da­runter ist ein Schild mit einer 50. Soll hier eine Lok der Baureihe 50 kommen?

Das Bild zeigt zwei vergilbte Verkehrsschilder. Oben ist ein dreieckiges Schild mit einer Dampflok. Darunter ist ein Schild mit einer 50. Im Hintergrund verläuft hinter Büschen eine Bahnstrecke mit hellgrauem Schotter.
Bild 297: 50 Lokomotiven von rechts

Schon rumpelt der Gelände­wagen über einen un­gesicherten Bahn­über­gang. Hier gibt es keine Schranke, keine Signal­anlage und noch nicht einmal ein Andreas­kreuz. Aber es liegen Schienen.

Das Bild zeigt einen vorausfahrenden Geländewagen, der gerade auf einer Teerstraße einen ungesicherten Bahnübergang überquert.
Bild 298: Ungesicherter Bahnübergang

Kiboko hat sich nicht groß auf die Reise vor­bereitet. Eisen­bahn im Niger hat Kiboko gar nicht auf dem Radar. Kiboko ist von der Sichtung über­rascht. Jetzt schaut Kiboko ge­bannt auf die parallel führende Bahn­strecke und hofft einen Zug zu er­spähen.

Das Bild zeigt eine Bahnstrecke in einem Einschnitt die rechts von einer Teerstraße verläuft. Leitplanken sichern die Straße. Die Bahnstrecke ist mit hellgrauen Steinen eingeschottert. Der Einschnitt besteht aus rotbraunem Sand. Auf dem Bahnkörper stehen vereinzelt kleine Büsche.
Bild 299: Büsche erobern die Strecke

Bahngeschichte

Die Bahnstrecke von Niamey nach Dosso wurde 2014/2015 von der Firma Bolloré in Meter­spur ge­baut. Es ist das erste Teil­stück von 143km. Die Bahn­strecke sollte weiter nach Süden nach Benin ge­führt werden. In Parakou in Zentral­benin sollte sie an die Bahn­strecke zur Hafen­stadt Cotonou an­geschlossen werden. An der Bahn­strecke nach Cotonou war die Firma Bolloré eben­falls Mehr­heits­eigner.

Leider gab es keine Eini­gung mit Benin. Benin wollte die Strecke von einer anderen Ge­sellschaft bauen lassen. Es kam zum Rechts­streit. Als Folge wurde der Strecken­bau ein paar Kilo­meter südlich von Dosso ein­gestellt.

2016 wurde die Bahn­strecke zwischen Niamey und Dosso ein­geweiht. Auf dieser Insel­strecke ohne An­schluss an weitere Bahn­strecken findet kein weiterer Bahn­verkehr statt. Büsche erobern sich die Bahn­strecke. Trocken­flüsse wurden durch Bahn­dämme ver­sperrt. Wenn sie doch mal Wasser führen, wird der Bahn­damm weg­gespült. Die Gleise hängen westlich von Toboley in der Luft. Hier kann kein Zug mehr fahren.

Das Bild zeigt eine Bahnstrecke, bei der Damm unterhalb der Gleise weggespült wurde. Die Gleise hängen teilweise in der Luft. Die Betonschwellen hängen an den Schienen. Teilweise liegen die Gleise krumm und schief auf dem rosafarbenen Boden.
Bild 300: Weggespült
Das Bild zeigt frei hängende Bahngleise über einer kleinen Wasserfläche. Die Betonschwellen hängen an den Schienen. Hinter der Bahnstrecke stehen einzelne Bäume und Hirsefelder.
Bild 301: Hängebrücke

Die Straße wurde nicht weg­gespült. Statt mit der Bahn wird die Fracht weiter auf der Straße transpor­tiert. Die Dach­lasten sind be­eindruckend.

Das Bild zeigt einen roten Toyota Kleinbus auf einer Teerstraße. Die Ladung auf dem Dach ist höher als das Fahrzeug. Über der Fahrerkabine liegt ein großer Kühlschrank. Darüber sind Möbel die kunstvoll mit Stricken gesichert sind.
Bild 302: Kühlschrank und Möbel auf großer Fahrt

Die hohen Lasten der Fahr­zeuge gehen nur mit viel Gott­vertrauen. Wie gut, dass es in jedem Ort eine Moschee gibt. Hier kann der Fahrer für die Reise beten.

Das Bild zeigt eine rotbraune Moschee mit hellem Geländer auf dem Dach. An den Ecken sind vier runde Türme. In der Mitte ist eine runde Kuppel. Die blaue Doppelflügeltür steht weit offen. Die vier vergitterten Fenster sind geschlossen.
Bild 303: Moschee in Madina

Ohne Gottes Segen kann die Reise eine un­liebsame Unter­brechung er­fahren. Oder man nimmt mal einen Sack weniger.

Das Bild zeigt einen gelben Kleinbus am linken Straßenrand mit Schlagseite nach links. Die Heckklappe steht auf. Der ganze Innenraum ist mit weißen Säcken ausgefüllt. Auf dem Dach ist ein weiterer Berg mit weißen Säcken, die durch ein Netz gesichert sind.
Bild 304: Ein Säckchen zuviel