Niger Tag 6-3: Giraffen von Kouré
In Kouré erwartet Kiboko ein weiterer Höhepunkt der Reise. Es ist für Kiboko der Hauptgrund die Überlandfahrt vom Gerewolfest zurück nach Niamey anzutreten. Rund um Kouré legt eine Herde Westafrikanischer Giraffen.
Westafrikanische Giraffe
Die Westafrikanische Giraffe, auch Nigrische Giraffe genannt, ist eine Unterart der Nordgiraffe. Es gibt vier Hauptarten und 9 Unterarten von Giraffen. Die Nordgiraffe hat die Unterarten: Westafrikanische Giraffe, Kordofan Giraffe, Nubische Giraffe, Rothschild Giraffe und Senegalgiraffe. Die Senegalgiraffe ist schon ausgestorben. Die Westafrikanische Giraffe stand kurz davor.
Erfolgsgeschichte
Mitte der 90er Jahre gab es weniger als 50 Westafrikanische Giraffen. Lebensraumverlaust und Wilderei haben die Tiere fast ausgerottet. Der Staat Niger hat die letzten Giraffen unter strengen Schutz gestellt. Die Bestände erholen sich. Inzwischen leben über 600 Westafrikanische Giraffen im Niger. Die wachsende Herde wurde aufgeteilt, um die Akzeptanz in der örtlichen Bevölkerung nicht unnötig zu strapazieren. Auch gibt es so eine Höhere Sicherheit gegen Umweltkatastrophen und Krankheiten.
Rund um Kouré leben die Hälfte der Westafrikanischen Giraffen. Sie werden vom Militär beschützt. Kiboko benötigt einen Guide, um die Giraffen zu besuchen. Das Besucherzentrum besteht aus drei Rundhütten. Darin sind Informationstafeln aufgestellt. Kiboko macht noch schnell ein Foto bei der Ankunft durch die dreckige Scheibe.
Neben der Rundhütte steht ein Bus. Die Rundhütte ist voll von Touristen. Darunter viele bekannte Gesichter vom Gerewol. Statt einen Besuch der Giraffen in kleiner Gruppe gehen jetzt 30-40 Touristen auf Giraffensafari. Das hat sich Kiboko anders vorgestellt.
In der Hütte wartet Kiboko mit den anderen Touristen auf den Guide. Kiboko hat keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht. Kiboko traut sich nicht, sich etwas abzusondern, um Außenaufnahmen zu machen. Das ist auch gut so. Plötzlich geht es los. Die Touristen entern die Fahrzeuge. Eine Fahrzeugkolonne fährt zurück Richtung Dosso. Zwei Orte weiter biegt die Karawane ab. Kiboko rumpelt auf freier Strecke über die Bahngleise. Weiter geht es querfeldein.
Eine Giraffengruppe wartet bereits auf die Touristen. Neugierig schauen sie zu, wie die Touristen mit klickenden Kameras aus den Fahrzeugen hüpfen und entgegen der Anweisungen der Guides auf die Giraffen zustürmen. Kiboko ahnt schon was gleich passieren wird.
Sehr schnell fühlen sich die Giraffen bedrängt. Die ersten gehen gemächlich den Touristen aus dem Weg. Die anderen folgen im Giraffengalopp. Die Touristenhorde mit ihren Handys folgt im Touristengalopp.
Kiboko sondert sich etwas von der Touristengruppe ab. Kiboko wählt einen weiten Bogen mit großem Abstand zu den Giraffen. Kiboko hofft, dass sie in bestem Licht von vorn auf die Speicherkarte bekommt.
Das findet der Guide gar nicht lustig. Kiboko muss zurückkommen. Jetzt hat Kiboko eine denkbar schlechte Position. Die Touristenherde vor ihm verjagt die Giraffen. Aber nach einigen Minuten gelingt es den schwitzenden Kiboko die Touristen zu überholen und sich seitwärts zur davontrabenden Herde zu bewegen. So gelingen doch noch ein paar brauchbare Fotos.
Eine junge Giraffe macht eine kurze Pause. Kiboko kann etwas aufholen und knipsen.
Die Giraffenherde zieht weiter. Die Guides stoppen die Touristen. Nach einer Viertelstunde ist der Besuch beendet. Nix geht mehr. Das hat sich Kiboko anders vorgestellt.
Den Touristen ist das alles egal. Sie haben flüchtende Giraffen von hinten gesehen. Jetzt werden noch schnell ein paar Selfies geschossen.
Gruppenbild
Den Touristen ist jetzt auch schon wieder langweilig. Sie lechzen nach neuen Fotomotiven. Die Soldaten treten in Formation an. Jetzt gibt es ein Gruppenbild mit Dame. In keinem afrikanischen Land ist Kiboko so entspannten Soldaten begegnet.
Immerhin hat Kiboko ein paar Westafrikanische Giraffen gesehen. Kiboko fehlt jetzt nur noch die Nubische Giraffe. Die lebt im Südsudan und im Westen von Äthiopien.