Bangladesch Tag 11-7: Chittagong Rettungsboot
Langsam steigt der Wasserstand. Am kleinen Flusslauf Madan Hat Canal werden zwei Fischerboote durch den seichten Flußlauf gezogen. Es sind umgebaute Rettungsboote.
Wir steigen ein. Kiboko ist im zweiten Boot. Damit tuckern wir ganz langsam durch die Mangroven zum Meer. Hinter der nächsten Biegung ist ein Fischerdoorf. Die Kinder spielen in den Booten und winken uns zu. Das ganze Dorf ist auf den Beinen. Langnasen im Fischerboot sind hier selten.
Rettung der Rettungsboote
Das Fischerdorf lebt von der Wiederverwendung der Rettungsboote. Das Oberteil wird abgetrennt. Oben Ohne können die Boote noch gute Dienste leisten.
Die Flut kommt
Inzwischen kommt die Flut. Das Wasser ist angestiegen. Das Watt rund um die Schiffe wird geflutet.
Abwrackwerften von der Seeseite
Wir gehen auf Boot-Safari und betrachten die Abwrackwerften mit den großen Schiffen von der Seeseite. Leider fährt unser Kapitän ziemlich doof. Kiboko ist im zweiten Boot. Das erste Boot ist oft mit im Bild Dazu schallt das Bordradio Bengalische Popmusik aus. Das erzeugt bei den mitreisenden Videographen besondere Freude. Auch unserem Bengalischen Reiseleiter ist nur schwer beizubringen, was wir wollen.
Vine auf dem Trockenen
Bei Flut werden die Schiffe mit voller Maschinenleistung auf den Sand gesetzt. Das muss bei diesem Schiff eher Stunden als Tage her sein. Das Vine aus Hamiltion (Bermudas) ist noch intakt. Sogar die Nationalflagge des Heimathafens weht noch im Wind. Sie wurde 1990 bei Daewo in Südkorea gebaut. Der Massengjutfrachter hat eine Länge 266m und 40m Breite.
Kein Tropfen geht verloren
Bei der nächsten Flut macht ein kleines Tankschiff fest. Die restlichen Betriebsstoffe werden abgepumpt. Schweröle und Schmeirstoffe sind im armen Bangladesch viel zu kostbar. Sie werden komplett geborgen.
Die Duhallow ist ein 266m langer und 41m breiter Massengutfrachter. Sie konnte bis zu 122774t Ladung mit 119150kW über die Weltmeere transportieren Sie wurde 1993 bei Daewoo Schipbuilding and Marine Engineering in Südkorea gebaut. 20 Jahre später hat sie zwischen den Resten Ihrer Vorgängerin ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Baugleiche Schiffe werden oft auch gleichzeitig abgewrackt. Die Duhallow und die Vine scheinen weitgehen baugleich zu sein.
Bald ist hier nix mehr Lovely.
Die Ocean Lovely (IMO 8217520) ist ebenfalls ein 188m langer und 31m breiter Massengutfrachter Sie wurde 1984 von Shin Nipponkai Heavy Industries in Toyama, Japan gebaut. Sie hat mehrfach den Namen gewechselt: Mahonia, Star Bay, Crown Trader, Ocean Trader, Georgis Carras. Die 8360t Stahl wurden 405 US$ pro Tonne verkauft (3.385.800 US$). Auf der letzten Fahrt wurde sie lieblos von einer halb zerlegten Kollegin gebremst. Das Heck mit den Schiffsnamen wird in wenigen Tagen abgeschnitten sein. Angeblich soll das Schiff schon am 20.08.2012 verschrottet worden sein. Dafür ist sie aber noch viel zu intakt.
Quellen
Die Informationen zu den Schiffen wurden aus mehreren Quellen im Internet zusammengetragen. Die Verschrottungsberichte von Robbin des Boins bieten viele detaillierte Informationen. Merseyshipping blogspot enthält viele Verschrottungsdaten von Schiffen. Weitere informative Seiten sind MarineTraffic, VesselFinder, Shipinfo, MarineVesselTraffic, ShipMon, Shiplocation, BalticShipping.