Bangladesch Tag 11-8: Chittagong Schiffsfriedhof
Die stolzen Ozeanriesen sind fein säuberlich am Strand aufgereiht. Wehrlos sind sie den hungrigen Schneidbrennern ausgesetzt, die pietätlos die Schiffe aufschneiden, ausweiden und zerstückeln.
Vier auf einen Streich
Die Saint Vladimir (IMO 8111958) wurde 1988 von Cochin Shipyarrds in Cochin, Indien gebaut. Es ist ein Massengutfrachter mit 245m Länge und 32m Breite für 76650t Ladung. Die früheren Namen waren Martha Majestry, Global Trust und Grand Anemi. Die Schraube wurde schon amputiert, damit das Schiff nicht wieder auf das offene Meer flüchten kann. Die anderen drei Schiffe haben ihre Identität erfolgreich verborgen.
Kiboko fährt an den Abwrackwerften vorbei. Es ergeben sich immer wieder neue Perspektiven
Die Schraube und das Heck werden sehr früh abgetrennt. So hat auch die Gloria 21 (IMO 9034640) keine Fluchtchance mehr. Die Gloria 21 ist ein Öltanker mit 338m Länge und 58m Breite und eine Kapazität von 269605t Rohöl. Der Motor erzeugte 28.000 PS bei 68 Umdrehungen pro Minute. Sie wurde 1993 von Kawasaki in Sakaide, Japan gebaut. Frühere Namen: Sea Glory, Tanker Glory, Hebei Spirit: Almare, Apollo Oshima.
Das Schiff war als Hebei Spirit in eine Ölkatastrophe verwickelt. Am 7.12.2007 hat sie vollbeladen vor der Küste Südkoreas geankert. Es tobte ein schwerer Sturm. Dabei wurde sie von einem kleinen Schiff, dass sich im Sturm losgerissen hatte, getroffen. Der einhüllige Tanker wurde dabei aufgerissen. 10.000t Öl sind ausgelaufen. Das Öl hat 350km Küstenlinie in Korea verseucht. Darunter auch einen Nationalpark. Es war die größte Ölkatastrophe nach der Exxon Valdez in Alaska.
Durch die Lücke schaut das Heck der Vine, Hamilton (IMO 8806498).
Oft lassen sich die interessantesten Schiffe nicht mehr identifizieren. Der Kahn wurde links neben der Bina 21 (IMO 8617419) zerlegt.
Interne Info für Kiboko für die spätere Identifizierung: Die Schiffsreste sind vermutlich ein Tanker mit schwarz-rotem Rumpf, beigen Aufbauten. Die Brücke ist schmal und es gibt lange Balkone die mit langen schrägen Stützen getragen werden. Der markante Antennendoppelmast ist beige und die Antennen sind schwarz. Hinter der Brücke ist ein kleines Maschinenhaus mit eiem roten Kran. Darum sind beige Gittermasten. Auf Deck sind rote Klappen.
Atlantic Expres
Massengutfrachter. Sie war mal 151m lang, 26m breit und konnte 24393t Fracht aufnehmen, Gebaut wurde sie 1985 bei Kleven Maritime Forde in Forde, Norwegen. Früherer Namen: Atlantik Express. Auch wenn Reste des Namens noch im Wasser liegen, war die Identifizierung nicht ganz einfach. Am 17.10.2012 war der Tag der Anlandung.
Dann kommen die hungrigen Schneidbrenner und beißen die ersten Stücke raus.
Der folgende Massengutfrachter verbringt seinen kurzen Lebensabend inkognito am Strand. Bug, Heck und alle Anschriften an den Aufbauten sind komplett entfernt. Große Löcher in den Seitenwänden ermöglichen Ein- und Durchblicke.
Interne Info für Kibolo für die spätere Identifizierung: Frachter, schwarz-rot, weiße Aufbauten, blassgelbe Kräne, 1-2-2, gelbe Gittermasten als Stütze, Brücke auskragend ohne Stütze, hinten hohes Maschinenhaus mit hohen glatten Wänden weißer Antennenmast, rote Klappen.
Es gibt immer intimere Einblicke in die stolzen Ozeanriesen. Die Panostar (IMO 8102000) wird zum Pornostar. Kiboko kann Ihr unter dem Stahlrock bis tief in den Hintern schauen.
Panostar
Massengutfrachter. Sie war mal 224m lang und 32m breit. 35808t konnten 63880t Fracht aufnehmen, 1984 durch B &Amper; W Skibsvaerft, Copenhagen, Dänemark. Frühere Namen: Captain George L, Peter L, Fort Frontenac. 432 US$ pro Tonne. 12303t. Die Schraube und das Heck werden sehr früh abgetrennt. 13.09.2021 war der Tag der Anlandung.