Gabun, Tag 4-6: Lambaréné - Libreville
Fahrer und Guide wollen jetzt schnellstmöglich nach Hause. Mit hoher Geschwindigkeit rauschen wir durch Gabun. Der Schutzengel fliegt voraus und macht wieder den Weg frei. Wir sind auf der letzten Etappe nach Libreville.
Auf dem Weg nach Libreville biegt der Fahrer plötzlich von der Straße ab. Wir brettern zwischen ein paar Hütten durch. Die Einwohner reagieren empört. Aber dann erkennen sie unseren Fahrer. Er ist ein entfernter Verwandter. Plötzlich ist die Freude groß.
Zeremonienplatz
Naturreligionen sind in Afrika weit verbreitet. Wir dürfen sogar das Allerheiligste betreten. Etwas abseits im Wald ist der Zeremonienplatz. Hier werden die Geister gerufen. Hier stellt die Zeremonienmeisterin Medikamente her. Unser Fahrer ist hier als Kind von einer sehr schweren Krankheit geheilt worden. Daher verehrt er die alte Dame sehr. Leider hat Kiboko das Porträt von der Dame versemmelt.
Kiboko geht zurück ins Dorf. Im Zentrum steht zwischen den anderen Hütten die Zeremonienhütte.
So sieht es drinnen aus. Während der Zeremonie sitzen die Männer des Dorfes auf einer Seite. Die Frauen sitzen auf der gegenüberliegenden Seite. Auch als "Ungläubige" dürfen wir diesen heiligen Raum betreten. Die Schuhe dürfen wir anbehalten.
Äquator
Im letzten Büchsenlicht erreichen wir den Äquator. Der hängt immer noch verängstigt an einem Baumwipfel. Der Schutzengel holt ihn wieder vorsichtig auf den Boden zurück. Laut GPS Empfänger ist es die falsche Position. Der Äquator gehört deutlich weiter nach Süden. Ob der Schutzengel heimlich den Äquator verschoben hat?
Hier steht ein Schild am Straßenrand. Kiboko fotografiert das Schild von der Nordseite. Laut GPS Empfänger steht Kiboko südlich vom Äquator. Die Entfernungsangaben sind grob gerundet. Wie soll der Äquator auch wissen, wo er genau hingehört?
Kiboko findet es angenehm, dass es hier keine Souvenirbuden gibt. In Kenia, Uganda und Ecuador ist am Äquator ein Rummelplatz. In Gabun wartet keine Kinderschar, die mit Eimerchen und Trichterchen nachweisen möchte, dass sich auf der einen Seite vom Äquator der Strudel rechts-rum und auf der anderen Seite links-rum dreht. Dabei wissen wir doch gar nicht, wo der Äquator wirklich ist. Wie soll dann das Wasser wissen wie rum es sich drehen soll?
Trotz aller Raserei kommen wir wohlbehalten in Libreville an. Es ist schon lange dunkel. Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel Orchidee. Welch ein Kontrast zu den Häusern der Landbevölkerung!
Hier sind wir nur eine Nacht. Wir können ausschlafen. "Das" Boot in den Pongara Nationalpark geht erst um 9 Uhr.