Gabun, Tag 6-4: Lopé Nationalpark
Die Nachmittagspirschfahrt soll um 16 Uhr beginnen. Kiboko hat mit dem Reisebüro private Pirschfahrten vereinbart. Kiboko möchte ungern ein Fahrzeug mit Otto-Normal-Touristen teilen. Die Interessen von Normaltouristen sind mit Fotografen oft nur schwer zu vereinbaren. Wir machen uns im Auto breit. Jeder hat eine Bank. Rechts und links liegen die Kameras griffbereit. Wir haben ungehinderte Sicht in allen Richtungen.
Volles Auto
Dann kommen zwei Französinnen. Wir müssen unter Protest auf einer Bank zusammenrücken. Drei Chinesen steigen mit ihrem Privatguide zu. Die quetschen sich in die letzte Reihe. Um 16:15 geht die Fahrt in der vollgestopften Sardinenbüchse endlich los. Wir machen wieder die Tour durch den Ort. Der Fahrer holt wieder seinen Guidekumpel ab. Jetzt können sie wieder schnattern. Dann geht es zum Gate des Lope Nationalparks. Dort müssen sich die neuen Besucher in das dicke Buch eintragen. Der Privatguide der Chinesen übersetzt. Das dauert. Um 16:40 sind wir endlich im Nationalpark. Durch die dicken Wolken ist das Licht schon fast weg.
Büffel
Nahe des Parkeingangs sehen wir in einem Schlammloch eine Gruppe Waldbüffel. Sofort verziehen sie sich in den Schutz eines Dickichts. Ein junger Büffel zögert etwas. Den kann Kiboko gerade noch so mit der Kamera erwischen. Dann versteckt er sich ebenfalls.
In großer Entfernung sehen wir ein paar Waldelefanten. Das "Elefantengras" ist sehr hoch. Nur die grauen Elefantenrücken schauen aus dem Gras heraus. Die Fluchtdistanz liegt bei über 300m. Sofort rennen die Elefanten in die nächste Regenwaldinsel. Kiboko verzichtet auf die Bilder hier.
Affen
Wir sehen sogar zwei Affen auf sehr großer Entfernung. Obwohl die Affen in größeren Gruppen durch den Regenwald streifen, sehen wir nur einzelne Tiere. Die anderen bleiben dem Blick und der Kamera verborgen. Der erste Affe ist eine Blaumaulmeerkatze (Moustached Guenon).
Der zweite Affe ist ein Mandrill.
Objektivdeckel
Einer der Chinesen bemerkt einen großen Verlust. Sein Objektivdeckel ist verschwunden. Es muss vom Sitz aus dem Auto gefallen sein. Das Gezeter im Auto ist groß. Wir fahren im Schneckentempo rückwärts. Zehn Augenpaare suchen die Straße ab. Nachdem wir so einen Kilometer rückwärts gefahren sind, finden wir tatsächlich den Objektivdeckel auf der Straße. Jetzt ist der Chinese wieder glücklich. Er hat seinen blöden Objektivdeckel im Wert von 99 Cent wieder. Zwei langnasige Fotografen sind unglücklich. Weil sie die wenige nutzbare Zeit im Nationalpark im Wert von mehreren hundert Euro verplempert haben.
Büffel im Dunkeln
Schon wird es dunkel.
Mit einsetzender Dunkelheit sehen wir weitere Waldbüffel. Das Gras steht sehr hoch. Die Büffel sind kaum darin zu sehen. Lange Brennweite, einsetzender Dunkelheit, einer Horde Leute im Auto und mit jede Menge Geschaukel machen das Fotografieren zum Roulettespiel. D300 + 500/4, f1/4, ISO 1250, 1/125s, -2 Blenden und nachträglich wieder aufgehellt,
Aber immerhin hat Kiboko auf dieser Pirschfahrt ein paar Tiere und einen Objektivdeckel gesehen!