Gabun, Tag 7-1: Lopé - Mikongo
Schon am Vorabend haben wir uns beim Hotelmanager versichert, damit alles klappt. Heute ist der Höhepunkt der Reise. Wir wollen zum Mikongo Conservation Centre. Das liegt in einem etwa abgeschiedenen Teil des Lopé Nationalparks. Mikongo ist ein wissenschaftliches Camp. Hier gibt es habituierte Schimpansen und Flachlandgorillas. Um 07:30 wollen wir starten.
Kein Auto
Pünktlich um 07:25 sind wir bereit. Um 07:40 kommt wieder unser Fahrer mit dem Safarifahrzeug. Wie? Ihr wollt nicht in die Savanne fahren? Nach Mikongo ist es weit, das macht ein anderer Guide. Schon fährt er wieder weg.
Wir haben beim Hotel-Manager nachgehakt. Mit Mikongo hat er nichts zu tun. Wir müssen das Auto nach Mikongo selbst organisieren. Daraufhin rufen wir die Agentur in Libreville an. Die haben dann das Auto nach Mikongo organisiert. Nach über einer Stunde Warten kommt ein Pick-Up angeschraddelt. Wir machen noch eine ausgiebige Stadtrundfahrt durch Lopé Wir besuchen dabei diversen Läden und Werkstätten. Die Mitfahrer auf der Ladefläche wechseln ständig. Ein Schrank wird auf die Ladefläche geladen und anderenorts wieder abgeladen. Dann sammeln wir noch einen Guide und seinen Helfer ein. Anschließend fahren wir tatsächlich nach Mikongo. Wir hoffen es.
Straßenszenen
Für Kiboko gibt es wieder etwas Drive-By-Shooting. Hier tagt der Familienclan.
Die Kinder haben Spaß als sie Kiboko im Auto bemerken.
Ein Farbtupfer im braun-grauen Hütteneinerlei.
Ausgesetzt
Wir werden an der Straße mit unseren Guides ausgesetzt. Hier beginnt ein Waldweg nach Mikongo. Wir müssen laufen.
Der Weg aus der Froschperspektive.
Schwarze Punkte
Erwartungsvoll laufen wir auf den Weg immer tiefer in den Regenwald. Ein paarmal sehen wir in einer Baumkrone in mehreren hundert Metern Entfernung einen schwarzen Punkt. Sobald wir die Kameras auf diesen schwarzen Punkt richten, fällt der schwarze Punkt vom Baum. Etwa 10m tiefer wird der schwarze Punkt vom Blätterwerk eines kleineren Baumes verschluckt. Dann sehen wir noch ein paar Äste wackeln. Wir hören ein Rascheln. Dann ist es still. Der schwarze Punkt wird nicht mehr gesehen.
Satan
Einmal haben wir etwas mehr Glück. Der schwarze Punkt ist ein Schwarzer Stummelaffe (Colobus Satanus). Ein schwarzer Affe vor hellgrauem Wolkenhimmel in dunkler Baumkrone. Die Kontraste sind unglaublich. Beim Fotografieren kann Kiboko nicht erkennen, ob der Affe Kiboko anschaut oder wegschaut. Kiboko knipst eine ganze Serie mit unterschiedlichen über-Belichtungen. Bei einem Bild mit starkem Crop und starkem Aufhellen ist ein Gesicht erahnbar. Wenig später lässt sich auch dieser Affe fallen. Er verschwindet in den Weiten des Urwaldes.
Immerhin lassen die Blümchen sich nicht so schnell fallen.
Die Libelle fällt auch nicht runter.
Schimpanse
Wir laufen, laufen, laufen. Ein Schimpanse hangelt sich hoch oben über uns durch die Baumkronen. Dann springt über uns und über den Weg. Der ist schnell unterwegs. Kiboko hat keine Chance ihn mit der Kamera zu folgen. Es regnet leicht. Da ist es ungeschickt senkrecht nach oben zu fotografieren. Das Bild wäre bestenfalls genauso mies, wie das vom Colobusaffen geworden. Somit ist das kein wirklicher Verlust.
Scheiße!
Wir sind am mentalen Tiefpunkt angelangt. Auf dem Weg liegt ein frischer Haufen Leopardenkacke. Darauf sitzt ein gelber Schmetterling!
Kiboko hat sich noch nie so über einen Haufen Scheiße gefreut.