Guyana, Tag 8-2: Surama Eco Lodge
Wir fahren weiter durch den Regenwald nach Surama. Auch die kleinen Flüsse und Bäche führen Hochwasser.
Wir erreichen Surama. Surama ist eine Amerindien-Siedlung. Die Ureinwohner heißen in Guyana Amerindiens. Es ist eine Unterscheidung zur indischstämmigen Bevölkerung. Surama liegt an der Grenze zwischen dem Regenwald und den Savannengebieten im Süden Guyanas. Das Land der Amerindiens grenzt direkt an den Iwokrama Rainforest. Hier breitet sich der Regenwald weiter aus. Es wagen sich einzelne Büsche in die Savanne vor. Die Büsche wachsen zu Bauminseln. Diese Inseln weiten sich aus, wachsen zusammen. Sie umschließen Lichtungen, die dann ebenfalls zuwuchern.
Geschichte der Surama Eco-Lodge
Vor einigen Jahren war eine amerikanische Forschergruppe zu Gast bei den Amerindians. Die amerikanische Universität hat für die Unterkunft der Forschergruppe gut bezahlt. Das haben die Amerindiens überhaupt nicht verstanden. Traditionell brauchen Gäste nicht zahlen. Nachdem die Gäste abgereist waren, haben sich die Bewohner von Surama versammelt. Das Geld wurde ausgebreitet. Sie hatten noch nie so viel Geld auf einen Haufen gesehen. Was soll jetzt mit dem Geld passieren? Soll das Geld zwischen den Familien aufgeteilt werden? Soll es in ein gemeinsames Projekt gesteckt werden? Daraufhin haben die Amerindiens beschlossen ein Gästehaus zu bauen.
Eine amerikanische Studentin hatte sich beschwert. Es gab keine Spültoilette! Kritik von Gästen ist in der Amerindischen Kultur nicht üblich. Was ist eine Spültoilette? Keiner im Dorf hat jemals so etwas gesehen. Eine Abordnung ist in die Hauptstadt Georgetown gereist. Dort wurde eine Spültoilette angeschaut Dann wurde sich mit der Funktion und dem Aufbau vertraut gemacht. Das neue Gästehaus sollte eine Spültoilette bekommen.
Im nächsten Jahr kam das Forscherteam der amerikanischen Universität wieder nach Surama. Jetzt gab es ein Gästehaus mit Spültoilette! Weitere Gäste kamen nach Surama. Die Erlöse aus dem Gästehaus wurden investiert. Junge Leute wurden als Guides ausgebildet. Es wurden Geländewagen und Boote beschafft, um die Touristen transportieren zu können. Externe Fördermittel kamen dazu, die selbst verwaltet werden. Eine Delegation durfte sogar nach Deutschland reisen, um auf einer Konferenz das Projekt vorzustellen. Nebenbei sollte die Delegation sich Hotels anschauen und das Führen einer Lodge erlernen. Die Surama Eco Lodge ist entstanden. Im monatlichen Wechsel kümmert sich jeweils eine Familie um die Lodge und die Gäste. Die Bewohner von Surama haben gelernt, dass man die Natur (ihr Land!) erhalten muss. Dann können sie vom Land durch den Tourismus leben.
Das hat Kiboko tief beeindruckt.
So sieht sie aus, die Surama Eco Lodge. Wenn Geld übrig ist, wird die Lodge durch weitere Gästehütten erweitert.
Wenig später ist die Sonne weg. Die ersten Tropfen fallen vom Himmel. Schnell hat Kiboko noch ein paar Bilder von den Rabengeiern (American Black Vulture) hinter der Lodge gemacht.
Ein junger Rabengeier.
Dann ist Kiboko in die Lodge geflüchtet. Es ist Regenzeit im Regenwald.