Madagaskar Tag 13-1: Antananarivo
Morgens schaut Kiboko aus dem Hotelfenster und betrachtet die Umgebung bei Tageslicht. Der Blick geht auf einen bebauten Berg, dem Analmanga. Auf dem Analmanga steht der Rova Palast vom letzten König. Der Palast sollte zum Weltkulturerbe ernannt werden. Das hat jemanden nicht gefallen. Kurzerhand wurde 1995 der Palast angezündet. Die Schläuche der Feuerwehr waren nicht kompatibel mit den Hydranten. Dann hat sich herausgestellt, dass oben auf dem Berg der Wasserdruck zu schwach war. Der Königspalast auf dem Analmanga war im Arsch. Die Überreste werden so langsam wiederhergestellt.
Der See Lac Anesy schaut zwischen den Bäumen heraus. Auf einer Säule steht eine Goldelse. Das ist in Antanarivo wie in Berlin. Das Denkmal wurde 1927 von der französischen Kolonialmacht errichtet. Es erinnert an die Gefallenen des ersten Weltkrieges.
Ein neuer Guide holt Kiboko vom Hotel ab. Kiboko macht eine Stadtrundfahrt. Das Gefährt ist ein MI__UBI_H_ mit dem Lenkrad auf der falschen Seite.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit für Kiboko ist der Bahnhof. Es ist unser erstes Ziel.
Bahnhof
Das markante Bahnhofsgebäude ist mit Gittern umstellt. Wachposten in Fleckentarnanzügen haben hier das Sagen. Personenverkehr gibt es auf dem nördlichen Liniennetz nicht mehr. Also haben Fremde nichts am Bahnhof zu suchen. Kiboko muss draußen bleiben.
Jeder Zaun um einen Bahnhof hat irgendwo ein Ende, ein Loch oder ein Tor. Der Bahnhof von Antananarivo macht da keine Ausnahme. Kiboko kann von einer Seitenstraße durch ein offenes Tor schauen. Der Hausbahnsteig am Bahnhof ist zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Seite hat jemand Container gestapelt. Dazwischen rangiert die Diesellok BB.0222. Kiboko macht eine erste Übersichtaufnahme durch das offene Tor. Sofort kommt Uniformierter angesaust und schreit Kiboko an. Kiboko stellt sich doof und versteht nur Bahnhof. Es fallen Worte die sich nach No Photography und Arrest anhören. Der Uniformierte droht handgreiflich zu werden. Stinksauer tritt Kiboko den Rückzug an. Gerne hätte Kiboko noch eine paar Teleaufnahmen durch das Tor gemacht.
Blick von Oben
Nach dem Fiasko am Bahnhof fährt der Guide auf den Analamanga, den zentralen Berg in Antananarivo. Auf diesen Berg müsste auch der ehemalige Königspalast, der Rova Palast, stehen. Kiboko war nicht im Palast. Aber vom Berg kann Kiboko die ganze Stadt überblicken. Die Stadt liegt auf rund 1435m über dem Meer. Zum Reisezeitpunkt 2009 lebten rund 2 Millionen Menschen im Großraum Antananarivo. Im Jahr 2018 waren es schon 3 Millionen.
Das Häusermeer reicht weit in das Umland. Im Vordergrund ist das Fußballstadion und der See Lac Anosy. Das Hotel von Kiboko liegt hinter dem See. Wolkenkratzer gibt es in Antananarivo nicht.
Von der anderen Hügelseite breitet sich die Stadt ebenfalls aus. Die Häuser stehen aber nur auf den Hügeln und Hängen. In den Tälern sind Reisfelder.
In Analmanga steht die Kirche Fiangonana. Sie wurde bereits nach dem großen Feuer restauriert. Sie wurde 1880 eingeweiht und bietet 450 Personen Platz. Der Turm ist 34m hoch.