Foto-
Kiboko

Mauretanien

Am Rand der Sahara

Mauretanien, Tag 4-1: Aïsha

Ein neuer Tag in der Wüste. Die Sonne knipst das Licht an. Hinter dem Ben Amira steigt sie voller Schaffens­kraft in den Himmel. Kiboko ist auch schon voller Schaffens­kraft. Die Nacht auf dem Bei­fahrer­sitz im Ge­lände­wagen war viel an­genehmer als im Zelt.

Das Bild zeigt den Sonnenaufgang in der Wüste. Rechts ist ein Berg. Berg und Wüste sind schwarz. Der Himmel ist unten orange und geht noch oben in ein sehr dunkles Blau über.
Bild 145: Ein neuer Tag am Ben Amira

Wir packen unsere sieben Sachen auf die Blech­kamele. Wir wollen die tief­stehende Morgen­sonne nutzen.

Das Bild zeigt sechs Geländewagen im Gegenlicht gegen die Sonne auf einer kleinen Düne. Im Vordergrund sind Spuren im Sand.
Bild 146: Das Camp wird verpackt

Aïsha

Nicht weit vom Ben Amira ist ein weiterer Monolith. Es ist Aïsha. Von den glatten Fels­wänden sind große Brocken ab­gebrochen. Sie bilden einen Schutt­ring rund um den Berg.

Auf der Westseite hat der Berg eine etwa 30m lange senk­rechte Spalte. Damit ist dieser Berg ein­deutig weib­lich. Leider hat Kiboko beim Besuch noch nicht von diesem speziellen Mer­kmal ge­wusst. Kiboko hat den Berg nur von Süd­osten foto­grafiert. Die West­seite wäre morgens im Gegen­licht gewesen.

Das Bild zeigt vier Geländewagen bei der Fahrt durch eine beige Wüste. Die Autos nähern sich einen hohen Berg aus blankem rotbraunem Fels. Rechts daneben ist ein kleinerer, dunkler Felsen.
Bild 147: Fahrt zu Aïsha und ihr Dienstmädchen

Legende

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da heiratete Ben Amira seine Geliebte Aïsha. Sie bekamen zwei Söhne. Die glück­liche Familie lebte im Garten Eden. Sie hatten sogar ein Dienst­mädchen. Eines Tages kam eine lange Trocken­zeit. Sie hatten nichts mehr zu essen. Um für seine Familie Geld zu ver­dienen, nahm Ben Amira seine beiden Söhne und zog in den Süden von Mauretanien. Er blieb sehr lange dort.

Als Ben Amira zurückkam hatte Aïsha einen Ge­liebten mit dem Namen Veleklek. Ben Amira war sehr wütend. Beide kämpften um Aïsha. Ben Amira gab Veleklek einen ge­waltigen Kopf­stoß. Veleklek flog über 50 Km nach Norden. Seit dem hat Ben Amira eine Delle am Kopf (siehe Bild 139).

Ben Amira war sehr traurig. Er nahm seine beiden Söhne und zog 7km von Aïsha weg. Viele Jahre der Trennung sind ver­gangen. Sie sehen sich täglich aus der Ferne. Ein Zusammen­kommen ist momentan nicht mög­lich. Die Distanz von 7km be­deutet, dass sie ge­schieden sind. Ben Aïsha hofft auf die erd­geschichtliche Zusammen­führung. Bis zu diesem Tag lebt Aïsha mit ihrem Dienst­mädchen und Ben Amira mit seinen beiden Söhnen neben­einander.

Das Bild zeigt einen Berg aus rotbraunem Fels im Morgenlicht. Über den Berg zieht sich eine Stufe im sonst glatten Fels. Um den Gipfel und rund um den Berg liegen Felsbrocken.
Bild 148: Aïsha

Kunst in der Wüste

Im Jahr 1999 war hier ein Bild­hauer­symposium. Eine Künstler­gruppe hat sich an den herunter­gerollten Fels­brocken aus­getobt. Felsen wurden an­geritzt, graviert, um­geformt, durch­löchert oder mit Metall­installationen ver­ziert. Kiboko hat sich mit der Kamera aus­getobt. Die Bilder zeigen nur eine kleine Aus­wahl der Kunst­werke.

Das Bild zeigt den Rand eines rotbraunen Berges mit den runtergerollten Felsbrocken. Auf einem größeren Felsbrocken ist ein Gesicht eingemeißelt.
Bild 149: Kunst am Aïsha
Das Bild zeigt ein in den Felsen gemeißeltes Gesicht. Das Gesicht ist diagonal nach links geneigt. Die linke Hälfte hat vertikal Riefen, während die rechte Hälfte glatt dargestellt ist.
Bild 150: Das Gesicht im Detail
Das Bild zeigt einen Mann im hellblauen langen Gewandt beim Vorbeigehen an einen rötlichen Felsen mit einem eingravierten Kunstwerk. Im Hintergrund sind Haufen von kleineren Felsen und ein paar kleine Bäume.
Bild 151: Fotomodell Idoumou zwischen Felskunst
Das Bild zeigt eine ovale Bildhauerarbeit mit einem Gesicht im Zentrum an einen größeren Felsbrocken.
Bild 152: Kunst in der Wüste

Aïsha hat einen Vogel

Viel spannender als die Kunst­werke sind für Kiboko die Vögel. Die kleinen Vögel sind sehr scheu. Das kleine 70-200 mit TC17 hat leider zu wenig Reich­weite. Kiboko pirscht sich ganz lang­sam an. Kiboko ver­steckt sich hinter einen Felsen und legt sich auf die Lauer. Einen kurzen Augen­blick ist der Vogel un­aufmerksam. Schon ist der Sahara Stein­schmätzer (White-crowned Black Wheatear) auf dem Sensor.

Das Bild zeigt einen kleinen schwarzen Vogel mit einem weißen Schwanz auf einem rötlichen Granitfelsen. In der linken unteren Bildecke ist ein unscharfer Felsen im Vordergrund.
Bild 153: Versteckspiel