Mauretanien, Tag 7-7: Chami
Von Chami aus geht die Reise weiter nach Nouadhibou. Auf der Nationalstraße 2 fahren wir nach Norden. Auch auf dieser Verkehrsmagistrale durch Mauretanien und ganz Westafrika ist die Verkehrsdichte eher gering. Ein Dreirad aus chinesischer Produktion kommt entgegen.
An der Straße stehen vereinzelt mal ein Zelt oder ein paar Hütten. Bäume sind selten.
Weiter nördlich begleiten Dünenfelder die Straße. Die Wanderdünen begraben die wenigen Bäume und manchmal auch die Straße. Eine Schirmakazie trotzt den Dünenfeldern.
Bou Lonouar
Die Oase Bou Lonouar liegt nördlich von der Bucht von Nouadhibou. Auf dem Hinweg hat Kiboko den Bahnhof besucht. An der Nationalstraße sind Geschäfte und Werkstätten. Einige Werkstätten haben den Wohnraum gleich nebenan. Sie leben in ausgemusterten Wohnwagen.
Gleich nebenan ist ein Telecom-Laden. Im Laden stehen viele Kartons. Wie groß mögen die Telefone hier sein? Vielleicht ist es auch der lokale Media Markt.
Der Wohnwagen nebenan hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Das Fenster ist verschlossen. Daran prangert eine große Telefonnummer. Ob darin eine Dame wartet, um mit einem durchreisenden eine Nummer macht? Im streng muslimischen Mauretanien ist das vorstellbar.
Bei der Ausfahrt Bou Lonouar sehen wir, wie das Ende eines leeren Erzzuges durch den Bahnhof saust. Den Zug wollen wir gerne fotografieren. Die Blechkamele nehmen die Verfolgung auf. Sie sausen hinter dem Zug durch die Wüste. Der Zug hat einen großen Vorsprung. Die Blechkamele holen langsam auf. Der Abstand ist immer noch sehr groß. Der Zug fährt in die falsche Richtung. Um den Zug einzuholen, würden wir sehr viel Zeit benötigen. Daher wird die Verfolgungsjagd abgebrochen. Nach einer weiteren Runde rund um Bou Lonouar fahren wir weiter nach Nouadhibou.
Erzzug
Im weiteren Straßenverlauf fahren wir neben der Bahnstrecke nach Süden. Wir haben Glück. Ein weiterer leerer Erzzug ist auf dem Weg zur Eisenmine Zouérate. Irgendwo zwischen Streckenkilometer 60 und 70 kommt der Zug entgegen. Der Punkt ist wenig fotogen. Aber wir haben noch einen Zug erwischt. Zwei Lokomotiven vom Typ SDL40, die CC117 und CC113 ziehen die leeren Wagen.
Ein Erzzugpaar führt am Ende Personenwagen mit. Hier haben wir den Personenzug erwischt. Am Ende laufen zwei Güterzugbegleitwagen. Darin gibt es auch klimatisierte Abteile für Minenarbeiter. Der letzte Wagen ist der Personenwagen. Er ist schon am Einsatz in der Wüste gezeichnet. In die Seite wurde eine zusätzliche Tür eingebaut.
Die restliche Fahrt nach Nouadhibou ist ereignislos. Kiboko verbringt die folgenden beiden Nächte im Hotel. Endlich mal wieder ein richtiges Bett und eine Dusche.