Namibia Tag 12-1: Etoscha
Der erste Gang am Morgen führt Kiboko zum nahen Wasserloch. Die Sonne ist schon wach. Sie blinzelt zwischen den Schäfchenwolken durch und taucht das Wasserloch in ein goldgelbes Licht.
Morgens in Okaukuejo
Dann haben auch die Springböcke, Streifengnus und Zebras ausgeschlafen. Sie werden mit frischem Quellwasser betankt.
Nebrowni Wasserloch
Nachdem Kiboko seine Betriebsvorräte am Frühstücksbuffet aufgefüllt hat, sitzen wir wieder wie die Ölsardienen im Boliden. Mathias ist bereits mit dem zweiten Wagen über alle Berge Richtung Palmwag. Der erste Stopp ist am Wasserloch Nebrowni. Gestern waren hier noch hunderte Tiere. Aber heute ist dort nicht viel los. Ein einsamer Oryx stolziert vorbei.
Betoniert
Ein Strauß steht mitten im Morast im Wasserloch. Der Morast hat eine Konsistenz von Schnellzement. Die Füße bewegen sich nicht. Hat der Strauß jemanden verpfiffen? Wurde er von der Helmperlhuhnmafia einbetoniert? Ein Springbock beobachtet die Lage misstrauisch.
Verrückte Hühner
Dann stellt sich uns die Helmperlhuhnmafia in den Weg. Sollen wir jetzt auch im Wasserloch einbetoniert werden? Hein rollt langsam auf die Hühnerbande zu. Die bleiben wie angewurzelt stehen.
Kurz bevor das erste Perlhuhn überrollt wird, gibt der Klügere nach. Die Hühner laufen gemächlich vor dem Auto her.
Hein gibt vorsichtig Gas. Der Abstand wird wieder kleiner. Die Hühnerbande läuft jetzt gemütlich die Straße entlang.
Wie lange wollen die uns noch aufhalten? Wollen die Wegzoll? Hein gibt mehr Gas und erhöht das Tempo. Jetzt kommt Schwung auf. Die Hühnerbande läuft mit flotten Tempo vor uns her.
Aber sie sind nicht bereit unseren Boliden passieren zu lassen. Hein lässt die Muskeln spielen und drückt auf die Tube. Der Motor röhrt auf. Das Hühnervieh bekommt die Panik. Wie ein wilder Hühnerhaufen rennen sie wild flatternd die Straße entlang.
Aber sie geben hartnäckig die Straße nicht frei. Es riecht nach Hühnerfrikassee für heute abend. Hein schaltet hoch und lässt den Boliden laufen. Das Federvieh flitzt mit atemberaubender Geschwindigkeit vor uns her. Dabei schimpft es mit lautem Geschnatter.
Am Wasserloch Olifantsbad biegen wir geschickt ab. Die Hühnermafia läuft ins Leere! Ätsch! Ausgetrickst!
Am Wasserloch Olifantsbad ist auch nix los. Kein Olifant badet hier. Wir setzen die Fahrt fort. Die Hühnermafia sitzt ausgepumpt am Strassenrand und lässt uns jetzt ungehindert passieren.
Raufbolde
Wenig später treffen wir am rechten Rand auf eine Gruppe brauner Gestalten. Das sind bestimmt Radikale. Sie tragen geschwungene Waffen. Die sind waffenscheinpflichtig und bestimmt verboten! Sie tragen bereits Kriegsbemalung und haben einen schwarzen Streifen auf der Nase. Werden sie gleich über uns herfallen? Wir spenden ein paar Büchsen Windhoek Lager. Bei der Aufteilung der Büchsen geraten sie in Streit. Wir nutzen die Chance und machen uns aus dem Staub.
Akupunktur
Kaum sind wir den Braunen entkommen, werden wir verfolgt. Ein wilder Springbock galoppiert neben uns her. Hein lässt die Zügel locker und den Boliden laufen. Aber es hilft nix. Der Springbock lässt sich nicht abschütteln. Darf der das überhaupt? Der ist noch ganz jung. Wenn das seine Mama wüsste! Wir bleiben stehen. Der junge Springbock schaut Kiboko traurig an. Er kommt vermutlich von einem chinesischen Wunderheiler. Für ein schnelleres Geweihwachstum wurde er akupunktiert. Kiboko hat ihn mit Windhoek Lager abgefüllt. Schmerzbefreit galoppiert er in Schlangenlinien einem anderen Auto hinterher.