Namibia Tag 12-2: Etoscha
Inzwischen halten wir bei jeder Gabelracke. Diese bunten Vögelchen sitzen in den Bäumen und warten auf Insekten. Kiboko hat da nix zu befürchten.
Raubvogel
Aber dann sitzt dieser Raubvogel auf einem Baum am Wegrand. Neugierig schaut er durch das offene Autodach in das Wageninnere. Ernährt er sich von Touristen? Wird er sich gleich im Sturzflug auf unser Auto stürzen? Wird er sich einen von uns greifen? Geschickt halten wir ihn durch unsere großen Teleobjektive auf Abstand. Wir können unserem Schicksal noch einmal entrinnen.
Andersson Gate
Punkt 12 Uhr erreichen wir das Andersson-Gate. Jetzt sind wir in Sicherheit.
Schweinerei
Die Sicherheit ist trügerisch. Das erste Warnschild auf der C38 ist ein deutlicher Hinweis. Hier sind wilde Gesellen unterwegs. Sie lauern arglosen Touristen auf. Dann schlitzen sie mit den messerscharfen Eckzähnen die Reifen auf. Mit erhobenen Schwanz sausen sie dann zum Zaun am Straßenrand. Verschwinden in einen Tunnel unter dem Zaun. Tauchen auf der anderen Seite wieder auf und lachen sich ins Fäustchen.
Zugverfolgung
In flotter Fahrt geht es auf guter Teerpiste auf der C38 über Outjo und Otjiwarongo zur Frans Indongo Lodge. Kurz bevor wir in die D2433 zur Lodge einbiegen kommt uns ein Güterzug entgegen. Kiboko's Knipskiste klickt wie verrückt. Stefano weiß, dass Kibokos heimliche Liebe der Eisenbahnfotografie gilt. In Otjiwarongo gibt es eine Brücke über die Bahn. Das ist ein toller Fotopunkt! Stefano willigt ein. Das Jagdfieber hat Kiboko gepackt. Hein wendet den Boliden. Er fährt gemächlich dem Zug hinterher.
Hein! Was machst Du da? So geht das nicht! So werden wir nie als erstes auf der Brücke sein! Für Hein ist es die erste Zugverfolgung. Kiboko erklärt die Regeln:
- 1. Vollgas
- 2. Gänge für maximale Beschleunigung voll ausfahren.
- 3. In Kurven nicht vom Gas gehen. Gegebenenfalls Gegenfahrbahn in Ideallinie mitbenutzen.
- 4. Zugverfolger haben Vorfahrt, egal was auf den Schildern steht.
- 5. Gebremst wird nur beim Erreichen des Fotopunkts. Dafür zielgenau und heftig!
Hein läßt die Pferdchen laufen.
Die Drehzahlnadel ist im roten Bereich.
Der Motor dröhnt.
Das Zugende kommt in Sicht.
Wagen um Wagen schieben wir uns am Zug vorbei.
Jetzt sind wir schon auf Höhe der Loks.
Die Brücke bei Otjiwarongo ist in Sicht.
Hein gib Gas!!!
Der Bolide rauscht die Brücke hoch.
Wir haben einen kleinen Vorsprung.
Ob das reicht?
Auf der Brücke legt Hein eine saubere Zielbremsung hin.
Kiboko springt aus dem Wagen.
Der Zug kommt bereits um die Ecke.
Noch ein Sprint bis zum optimalen Punkt.
Der Zug ist da!
Kiboko reisst die Kamera hoch.
Die Frisur sitzt.
Der Fokus sitzt auch.
Klick-Klick-Klick-Klick-Klick.
Die Loks hupen.
Die Führerhaustür öffnet sich.
Ein winkender Lokführer schaut heraus.
Kiboko winkt zurück!
Die Mitreisen wundern sich noch, wie schnell Kiboko laufen kann.
Überglücklich klettert Kiboko zurück in den Geländewagen. Danke Hein! Danke Stefano!