Namibia Tag 8-1: Palmwag
Kiboko schnarcht im Zelt irgendwo auf der Palmwagkonzession im Damaraland. In 50 km Umkreis ist außer unserer Reisegruppe kein weiterer Mensch.
Nachts im Zelt
Mitten in der Nacht wacht Kiboko auf. Die Bierchen und der Rotwein vom Vorabend wollen raus. Draußen ist es dunkel. Was mag so alles im wilden Damaraland nachts um das Zelt schleichen? Skorpione, Hyänen, Löwen, Vampire, Dämonen? Da bleibt Kiboko lieber im Zelt.
Scheiß Blase
Die Blase erhöht den Druck. Eine Weile kann Kiboko den Druck standhalten. Würde Kiboko die Nacht durchhalten? Wohl kaum! Kiboko lauscht. Alles ist totenstill. Kiboko bewaffnet sich mit der Taschenlampe. Vorsichtig wird das Zelt geöffnet. Die Taschenlampe wird angeschaltet. Es ist immer noch dunkel. Wann hat Kiboko das letzte Mal die Batterien der Taschenlampe gewechselt? Der trübe Schein der Taschenfunzel leuchtet gerade mal so den Zelteingang aus. Schlange und Skropion sind nicht vor dem Zelt. Kiboko schaut sich nochmal vorsichtig um. Alles ist dunkel. Kiboko macht mit pochenden Herz, wackligen Knien und zum bersten gefüllter Blase drei mutige Schritte hinter das Zelt. Weiter traut sich Kiboko nicht. Es bleibt still. Nur die Sterne schauen zu. Kiboko krabbelt zurück ins Zelt und hat wieder ein Abenteuer überstanden. Das Löwengebrüll von gestern Abend kam bestimmt vom Band.
Fünf Uhr Wecken!
Um 5 Uhr klingelt irgendein Wecker. Aus lauter Sympatie schließen sich im Camp weitere Wecker an. Es folgt ein Frühstück unter dem Sternenzelt. Bei der ersten Andeutung der Dämmerung sitzen wir im Auto. Ein weiterer spannender Tag im wilden Damaraland kann beginnen. Beim ersten Stopp des Tages wird wieder dem Sonnengott gehuldigt.
Wo ist das Einhorn?
Weiter geht die wilde Fahrt.
Heute sind wir auf Einhornjagd.
Kreuz und quer fahren wir durch die entlegensten Winkel des Damaralandes.
Hin und wieder findet Mathias Spuren.
Er hält uns freudestrahlend eine Handvoll Einhornkacke zum Fenster rein.
Die ist erst ein Tag alt!
Die Einhörner können nicht weit sein.
Wir folgen den Spuren.
Es geht durch ein ausgetrocknetes Flusstal.
Hier gedeihen sonderbare Pflanzen. Sie haben sich an das Klima hervorragend angepasst. Diese unscheinbare Pflanze heißt Welwitschie und wird 2000 Jahre alt. Sie hat nur ein Blattpaar, welches aber mehrfach eingerissen ist und so mehrere Blätter vortäuscht.
Querfeldein
Nur führen die „Straßen“, die nur mühsam erkennbare Feldwege sind, vom Flusstal weg. Früher gab es hier mal eine „Straße“. Kurze Diskussion zwischen den Guides. Wenn es hier keine Straße mehr gibt, dann machen wir eben eine. Dann haut Mathias den ersten Gang rein, lässt den Motor aufheulen und wir fahren querfeldein.
Kleine Büsche werden zwischen die Räder genommen. Große Büsche kratzen am Lack. So holpern wir im wahrsten Sinn des Wortes über Stock und Stein.