Foto-
Kiboko

Fideles Kuba

Taxi nach Guantánamo

Kuba Tag 2-3: Havanna

Viele Menschen sitzen auf dem Tritt­stein vor der Haus­tür. Sie be­obachten das Ge­schehen. Sie warten da­rauf, das etwas pas­siert. Selten pas­siert etwas.

¿Adónde?

Da kommt ein Nilpferd vor­bei. Die Unter­haltung ist schwierig. Die Spa­nisch­kennt­nisse von Kiboko ha­ben über die Jahre sehr ge­litten. Der Mann fragt Kiboko: ¿Adónde? Kiboko ver­steht wo­hin. Kiboko erklärt mit ge­brochenem spa­nisch. Kiboko ist auf dem Weg zum Bahn­hof. Der arme Mann hat jetzt tau­sende Frage­zeichen im Ge­sicht. Erst später kommt es Kiboko in den Sinn. Er fragte wohl woher.

Das Bild zeigt einen älteren Mann beiger Hose und grau-weiß gestreiftem Hemd auf dem Trittstein vor dem rechten Flügel einer deunkelbraunen zweiflügiligen Tür sitzen. Der rechte Flügel ist offen mit einer Treppe, die ins Dunkel führt. Rundherum fällt der Putz vom Haus ab.
Bild 128: Wohin? Woher?

Zuckerrohrdampfloks

Nur wenige Jahre vor der Reise waren auf vielen Zucker­fabriken noch Dampf­loks im Ein­satz. Die aus­ge­musterten Dampf­loks werden in Havanna ge­sammelt. Ein paar re­staurierte Exem­plare deko­rieren den Ein­gang eines Museums.

Das Bild zeigt eine schwarze Schmalspurdampflok mit silberner Rauchkammer und breiten Goldringen an den Domen. Die Lok steht auf einem Gleisjoch vor einem hellbraunen, zweistöckigen Gebäude. Am Führerhaus steht die Loknummer E1334. Am Tender steht in weißer Schrift der Name der Zuckerfabik: Central Narcisa.
Bild 129: E1334 der Zuckerfabrik Central Narcisa
Das Bild zeigt eine normalspurige Dampflok mit silberner Rauchkammer und kupfernen ringen um die Dome. Fünf Männer sind um die Lok. Einer sitzt auf dem forderen Tritt. Ein anderer lehnt sich an den Umlauf. Auf dem Führerhaus steht die Loknummer 1505. Auf dem Tender steht in weißer Schrift der Name der Zuckerfabrik: Central Obosco.
Bild 130: 1504 der Zuckerfabrik Central Obozco

Vieja

Kiboko landet im Stadt­viertel Vieja. Kiboko schlen­dert durch die Gassen. Einige Gassen sind frisch asphal­tiert. Das ist ein krasser Kon­trast zu den Häusern und Autos. Schöner sind die slten Straßen mit den vielen Schlag­löchern. Es sind auch wieder alte Autos vor die Linse ge­kommen.

Das Bild zeigt eine schmale Straße in der Stadt im Schatten. Die Straße ist frisch asphaltiert. Am rechten Bordstein stehen ein hellblau-weißes und ein rotes altes Auto. Am rechten Straßenrand stehen Holzmasten mit Laternen und der Stromversorgung. Viele Häuser haben drei Etagen.
Bild 131: Chevrolet Bel Air von 1955 und Ford Fairlane Station Wagon

Gleich hinter dem roten Auto ist eine Parole an der Wand.

Flotte Sprüche

Parolen an den Wänden sollen moti­vieren. Aber der Lack ist ab. Der Putz bröckelt. Die feh­lenden Buch­staben lassen einen Inter­pre­tations­spiel­raum.

El Socialismo es irrevocable.

Der Sozialismus ist un­wider­ruf­lich oder un­um­stöß­lich. Kiboko ist ge­spannt, ob der So­zialis­mus in Kuba un­umstöß­lich ist. Zehn Jahre später hält er immer noch irgen­wie durch.

Das Bild zeigt eine Wandmalerei mit bröckelnder Farbe auf bröckelnden Putz. Es zeigt die kubanische Nationalfahne und eine rot-schwarze Fahne. Dazu eine rote Schrift mit gelbem Schatten: El Socialimso es irrevocable.
Bild 132: Die Schrift bröckelt. Der Sozialismus bleibt.

Leben in den Gassen

In den Gassen im Stadtviertel Vieja ist viel Leben. Mobile Markt­stände stehen in den Gassen. Am Straßen­rand werden Autos re­pariert. Men­schen sitzen auf der Tür­schwelle und bieten Waren an.

Das Bild zeigt eine schmale Straße aus niedriger Perspektive. Am rechten Straßenrand steht ein altes schwarzes amerikanisches Auto. Das Auto hat eine geteilte Frontscheibe. Das linke Vorderrad fehlt. Auf der linken Straßenseite steht eine Gruppe diskutierender Frauen.
Bild 133: Plymouth Special 1950
Das Bild zeigt eine schmale Straße. Am linken Bildrand steht ein hellblaues Auto mit Doppelscheinwerfer und dezenter Heckflosse. Ein Mann läuft auf der rechten Straßenseite und trägt eine Tasche im angewinkelten Arm, ein Tablett mit gegrilltem Fleisch in der rechten Hand und einen Tablett mit Tomaten auf dem Kopf. Auf der linken Straßenseite hängt Wäsche auf den Balkonen im ersten Stock.
Bild 134: AMC Rambler Six ca 1958

Kiboko steht vor einem Ge­schäft. Die Fenster­front ist in kleine Fenster unter­teilt. Kreuz­weise an­gepapptes Klebe­band schützt vor Split­ter bei Be­schädigung. Die Fenster sind dreckig. Es ist eine Bodega. Hier kann der Ku­baner mit Kuba­nische Peso und Essen­marken günstig ein­kaufen. Mit etwas Glück findet er hier ein paar Grund­nahrungs­mittel. Vita­mine wer­den von mo­bilen Händ­lern vor der Tür für hate Dollars an­geboten.

Das Bild zeigt einen grünen Obststand mit Rädern und einfachem Dach. Darauf liegen Bananen, Ananas, Äpfel, Paprika und Tomaten. Ein paar Menschen kaufen etwas. Am linken Bildrand steht ein Mann mit eine Schüssel auf dem Kopf und einem Tablett in der Hand. Der bietet Fleisch an. Im Hintergrund ist eine Hausfassade mit einem Laden. Die dreckigen Fenster sind mit braunen Holzrahmen unterteilt. Jedes Fenster ist kreuzweise mit zwei Streifen weißen Klebeband gesichert.
Bild 135: Dollar Obststand vor Bodega
Das Bild zeigt eine schmale Strasse. Viele Menschen sind auf der Strasse. Am rechten Bildrand kippt ein Mann einen Eimer Dreckwasser in die Gosse. Gegenüber steht ein Handwagen mit breiter Verkaufsfläche. Darauf liegt Obst. Aus hölzernen Kisten wird Obst entnommen und auf den Handwagen gelegt.
Bild 136: Noch mehr Obst

Viele Menschen sitzen vor der Haus­tür. Sie ver­suchen etwas Geld zu ver­dienen, indem sie irgend­etwas gegen harte Währung ver­kaufen. Der Ge­sichts­ausdruck der Ver­käuferin ist aber nicht ge­rade um­satz­fördernd. Sie ver­kauft Seife, Schampo und Papier­taschen­tüchern in kleinen Mengen. Am Straßen­rand steht ein Peugeot 403 mit zu kleinen Rädern.

Das Bild zeigt eine sitzende Frau auf einem Trittstein einer Haustür. Der Kopf ist auf die rechte Hand gestützt. Auf dem Schoß hat sie einen Packkarton mit Seife, Schampo und Papiertaschentüchern. Vor ihr lehnt ein Mann mit roter Kappe am vorderen Kotflügel eines alten silbernen Autos. Straße und Gebäude machen einen heruntergekommenen Eindruck.
Bild 137: Seife aus Privatverkauf

Ein Torbogen überspannt die Acosta Straße. Im Hinter­grund parkt ein Chev­rolet in lila-metallic. Das Foto­motiv lässt sich Kiboko nicht ent­gehen.

Das Bild zeigt im Vordergrund den runden Rand eines Torbogens, der die Straße überspannt. Im weiteren Straßenverlauf steht ein altes amerikanisches violettes Auto mit weißem Dach.
Bild 138: Chevy hinterm Torbogen

Manche Häuser sind in einem er­bärm­lichen Zu­stand. Die Holz­balken sollen die Bal­kone vor dem Ab­sturz be­wahren. Die Fenster und Türen sind locker aus­gemauert. Sie sollen die Fassade zu sta­bili­sieren. Trotz­dem ist das Haus noch be­wohnt. Die Wäsche sonnt sich auf dem Balkon.

Das Bild zeigt den Blick aus einem restaurierten verzierten Arkadenbogen auf ein gegenüberliegendes dreistöckiges Haus. Die Balkone sind mit Holzbalken abgestützt. Die Fenster und Balkontüren im ersten stock sind bis auf die rechte Tür zugemauert. Im zweiten Stock sind die Balkontüren verbrettert. Pflanzen stehen in Kübeln auf dem Balkon. Wäsche hängt auf der Leine und auf dem Gerüst, welches den Dachsims abstützt.
Bild 139: Leben am Abgrund