Kuba Tag 2-3: Havanna
Viele Menschen sitzen auf dem Trittstein vor der Haustür. Sie beobachten das Geschehen. Sie warten darauf, das etwas passiert. Selten passiert etwas.
¿Adónde?
Da kommt ein Nilpferd vorbei. Die Unterhaltung ist schwierig. Die Spanischkenntnisse von Kiboko haben über die Jahre sehr gelitten. Der Mann fragt Kiboko: ¿Adónde? Kiboko versteht wohin. Kiboko erklärt mit gebrochenem spanisch. Kiboko ist auf dem Weg zum Bahnhof. Der arme Mann hat jetzt tausende Fragezeichen im Gesicht. Erst später kommt es Kiboko in den Sinn. Er fragte wohl woher.
Zuckerrohrdampfloks
Nur wenige Jahre vor der Reise waren auf vielen Zuckerfabriken noch Dampfloks im Einsatz. Die ausgemusterten Dampfloks werden in Havanna gesammelt. Ein paar restaurierte Exemplare dekorieren den Eingang eines Museums.
Vieja
Kiboko landet im Stadtviertel Vieja. Kiboko schlendert durch die Gassen. Einige Gassen sind frisch asphaltiert. Das ist ein krasser Kontrast zu den Häusern und Autos. Schöner sind die slten Straßen mit den vielen Schlaglöchern. Es sind auch wieder alte Autos vor die Linse gekommen.
Gleich hinter dem roten Auto ist eine Parole an der Wand.
Flotte Sprüche
Parolen an den Wänden sollen motivieren. Aber der Lack ist ab. Der Putz bröckelt. Die fehlenden Buchstaben lassen einen Interpretationsspielraum.
El Socialismo es irrevocable.
Der Sozialismus ist unwiderruflich oder unumstößlich. Kiboko ist gespannt, ob der Sozialismus in Kuba unumstößlich ist. Zehn Jahre später hält er immer noch irgenwie durch.
Leben in den Gassen
In den Gassen im Stadtviertel Vieja ist viel Leben. Mobile Marktstände stehen in den Gassen. Am Straßenrand werden Autos repariert. Menschen sitzen auf der Türschwelle und bieten Waren an.
Kiboko steht vor einem Geschäft. Die Fensterfront ist in kleine Fenster unterteilt. Kreuzweise angepapptes Klebeband schützt vor Splitter bei Beschädigung. Die Fenster sind dreckig. Es ist eine Bodega. Hier kann der Kubaner mit Kubanische Peso und Essenmarken günstig einkaufen. Mit etwas Glück findet er hier ein paar Grundnahrungsmittel. Vitamine werden von mobilen Händlern vor der Tür für hate Dollars angeboten.
Viele Menschen sitzen vor der Haustür. Sie versuchen etwas Geld zu verdienen, indem sie irgendetwas gegen harte Währung verkaufen. Der Gesichtsausdruck der Verkäuferin ist aber nicht gerade umsatzfördernd. Sie verkauft Seife, Schampo und Papiertaschentüchern in kleinen Mengen. Am Straßenrand steht ein Peugeot 403 mit zu kleinen Rädern.
Ein Torbogen überspannt die Acosta Straße. Im Hintergrund parkt ein Chevrolet in lila-metallic. Das Fotomotiv lässt sich Kiboko nicht entgehen.
Manche Häuser sind in einem erbärmlichen Zustand. Die Holzbalken sollen die Balkone vor dem Absturz bewahren. Die Fenster und Türen sind locker ausgemauert. Sie sollen die Fassade zu stabilisieren. Trotzdem ist das Haus noch bewohnt. Die Wäsche sonnt sich auf dem Balkon.