Foto-
Kiboko

Mauretanien

Am Rand der Sahara

Mauretanien, Tag 3-1: Camp KM 128

Der Sturm hat sich ge­legt. Der neue Tag bricht an. Die Nacht war grauen­voll. Rück­wärts krabbelt Kiboko aus dem Zelt. Die Lenden­wirbel werden vor­sichtig wieder in die rich­tige Reihen­folge ge­bracht. Es knackt und knirscht. Dabei rieselt Sand aus Haaren und Ohren. Zelten ist nix mehr für Kiboko. Die fol­genden Nächte wird Kiboko im Auto schlafen.

Während die Reise­gruppe noch an der Früh­stücks­tafel sitzt, haben fleißige Hände der Crew die Zelte ab­gebaut und die Autos be­laden.

Das Bild zeigt sechs beladene Geländewagen von hinten in der Wüste. Rechts daneben ist eine lange Tafel mit weißen, grünen und roten Plastikstühlen. Darin sitzt eine Reisegruppe.
Bild 89: Frühstückstafel in der Wüste

Spuren im Sand

Kiboko nutzt die Gelegen­heit für ein paar Fotos. Das Sand­männchen hat viel Sand am vorigen Abend ver­teilt. Der liegt jetzt in der Wüste rum. Der Wind hat Kunst­werke aus kleinen Wellen ge­schaffen. Die tief­stehende Morgen­sonne wirft Schatten in die Wellen­täler. Aber der Sand ist nicht un­berührt. Spuren führen kreuz und quer über den Sand. Wer ist über das Kunst­werk ge­laufen?

Das Bild zeigt eine Übersichtsaufnahme mit Riffeln im Sand. Durch die tiefstehende Sonne wirken die Wellen sehr plastisch.
Bild 90: Kunstwerk aus Wüstensand
Das Bild zeigt eine Detailaufnahme der Riffeln im Sand. Die Vertikalen Wellen haben auch Abzweige oder Einschlüsse. Feine Krabbelspuren führen über die Wellenkämme.
Bild 91: Feine Spuren im Kunstwerk

Der Kunstschänder ist schnell ge­funden. Ein großer schwarzer Käfer, nennen wir ihn Karl, krabbelt über den Sand. Er ist flink und aus­dauernd, wie sein großer Kumpel aus Wolfs­burg. Er läuft und läuft und läuft. Dank inno­vativen Sechs­bein­antrieb kommt er auch im losen Sand gut voran.

Das Bild zeigt einen großen schwarzen Käfer von vorn aus niedriger Perspektive. Er krabbelt aus einem Wellental. Ein Bein schleudert dabei Sandkörner nach hinten.
Bild 92: Karl der Käfer

Die Karawane zieht weiter

Dann sitzen wir auf. Die modernen Wüsten­kamele machen sich wieder auf den Weg. Mit hoher Ge­schwindig­keit jagen sie wieder an den Bahn­schienen ent­lang. Die Land­schaft ist ein­tönig. Ein Baum ist hier ein land­schaft­licher Höhe­punkt.

Das Bild zeigt eine weite Wüstenebene aus hellem Sand und einzelnen Grasbüschen. Ein einzelner Baum steht in der Wüste.
Bild 93: Ein Baum in der Wüste

Vor unserer Ankunft muss es ge­regnet haben. Ein­zelne Gras­büsche sprießen aus dem Wüsten­sand. Die Wüste hat einen grünen Schimmer. Das freut die Ziegen­herden.

Das Bild zeigt eine Ziegenherde aus weißen, braunen, schwarzen und gefleckten Tieren in einer Wüstenebene mit einzelnen Grasbüscheln.
Bild 94: Frisches Gras für die Ziegen

KM 150

Inzwischen ist es kurz nach 9 Uhr. Bei Strecken­kilo­meter 150 kommt ein be­ladener Erz­zug ent­gegen. Die Kara­wane legt einen ab­rupten Halt ein. Drei Loko­motiven, CC113, CC104 und CC105 vom Typ SDL40-2, ziehen über 180 voll be­ladene Erz­wagen durch die Wüste.

Das Bild zeigt einen langen Zug aus offenen Wagen, der sich über eine Welle in der Landschaft bis zum Horizont erstreckt. Eine beige-blaue und zwei grüne Dieselloks ziehen den Zug.
Bild 95: Erzzug mit CC113, CC104 und CC105 und über 180 Wagen

Ein Erzwagen fasst rund 80t Eisen­erz. Bei rund 20t Fahrzeug­masse be­trägt die Achs­last 25t. Wagen um Wagen rattert an Kiboko vor­bei.

Das Bild zeigt einen vierachsigen, offenen, graubraunen Güterwagen mit einem gelben Ende und massiven vertikalen Streben. Das Bild ist ein Mitzieher. Die Wüstenlandschaft ist verwischt.
Bild 96: 80t Eisenerz auf Reisen

Fünf Minuten später ent­schwindet der Zug in den un­endlichen Weiten der Sahara. Am Ende sind noch ein paar leere Kessel­wagen ein­gestellt. Ein Erz­wagen darf heute einen leichten Container trans­portieren und muss kein Erz buckeln.

Das Bild zeigt einen Erzzug von hinten. Am Schluss sind drei hellgraue Kesselwagen, ein Erzwagen mit einem braunen Container und zwei weitere Erzwagen eingestellt. Der Zuganfang ist in der Weite der Wüste nicht mehr zu erkennen.
Bild 97: Der letzte Wagen ist wieder hinten

Der Zug fährt nach Nouadhibou. Wir können ihn nicht ver­folgen. Wir müssen in die Gegen­richtung. Es sind noch viele 100km bis zur nächsten Tank­stelle. Für Zug­ver­folgungen in die Gegen­richtung reicht der Treib­stoff nicht.