Spitzbergen Tag 5-2: Longyearbyen
In Longyearbyen kommen in der Saison täglich mehrere Kreuzfahrtschiffe an. An den kleinen Anlegesteg passt nur ein kleines Schiff. Die anderen Schiffe müssen brav im Fjord warten. Die Passagiere werden mit den Beibooten transportiert.
Schiffsparade
Die AIDA-Flotte unternimmt Rundreisen über die Shettlandinseln, Island, Spitzbergen und norwegische Küste. In Spitzbergen halten sie nur in Longyearbyen. Die Menschenmassen können in der Fußgängerzone flanieren und den ausgestopften Eisbär angucken. Dann müssen sie zurück zum Schiff hecheln. Ob man vom großen Schiff einen Eisbär aus der Nähe betrachten kann? Ins Treibeis dürfen die Schiffe mangels Eisklasse nicht fahren.
Die AIDAcara war das älteste und kleinste Schiff der AIDA-Flotte. Das Schiff bietet Platz für 1339 Urlauber. Inzwischen wurde das Schiff verkauft und durch größere Schiffe abgelöst. Jetzt fährt die AIDAluna nach Longyearbyen. Sie bietet Platz für über 2000 Passagiere. Das entspricht der Einwohnerzahl der Stadt.
Die Expeditionskreuzfahrer sind eine Größenordnung kleiner. Viele der Schiffe sind nur im Sommer in der Arktis. Zum Überwintern fahren sie in die Antarktis.
Die Akademic Sergey Vavilov ankert im Adventfjord vor Longyearbyen. Es ist ein russisches Forschungsschiff. Es wird als Expeditionsshiff vermarktet. Es bietet Platz für 80 Passagiere. Das Baujahr ist 1988.
Die Ortelius ankert ebenfalls im Adventfjord. Die Ortelius wurde 1989 in Polen als Marina Svetaeva für die Russische Akademie der Wissenschaften gebaut. Sie wurde zum Kreuzfahrtschiff umgebaut. Seit 2011 fährt sie für die Reederei Oceanwide Expeditions. Die Ortelius hat Platz für 108 Passagiere. Das Schiff ist für Eisdicken bis 0,8m zugelassen.
Mit der Ortelius war Kiboko im Folgejahr im Pinguinland.
Plancius
Mit der MS Plancius geht Kiboko auf große Fahrt ins Eisbärland. Die Hafenmole ist noch blockiert. Das Schiff wartet im Adventfjord.
Das Schiff wurde als Hr.Ms.Tydemann 1976 als Forschungsschiff für königliche Marine der Niederlande gebaut. Sie wurde 2009 als Expeditionskreuzfahrtschiff umgebaut Seit dem fährt sie als Plancius für Oceanwide Expeditions.
Die Plancius bietet Platz für 108 Passagiere. Sie ist auf unserer Tour nicht ganz ausgebucht. Das Schiff ist 89m lang und 14,5m breit. Es hat 5m Tiefgang, 3434t Wasserverdrängung und 10,5 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Die Eisklasse 1D ist für leichte Eisverhältnisse geeignet.
Für Exkursionen sind 10 Zodiacs, das sind Schlauchboote mit hartem Boden und Außenbordmotor, mit an Bord. In ein Schlauchboot passen 10 Passagiere. Damit können alle Gäste gleichzeitig das Schiff verlassen. Bei größeren Schiffen gibt es eine Aufteilung in Gruppen, die jeweils weniger Zeit für eine Exkursion haben.
Im 2. Deck gibt es mittschiffs auf der Seite einen überdachten Gang. Unter der Reeling ist ein Spalt. Kiboko hat hier auf dem Boden gelegen und durch den Spalt fotografiert. Es ist die niedrigste Position auf dem Schiff. Von hier aus lassen sich Eisbären schön niedriger Perspektive fotografieren.
Jetzt liegt die Plancius an der Hafenmole. Das Proviant wird gerade gebunkert.
Dann wird auch das Gepäck von Kiboko verladen. Es ist auch etwas Gepäck von den anderen Mitreisenden dabei.
Die Fahrgäste beziehen die Kabinen. Kiboko hat die billigste Kategorie gebucht. Kiboko landet in einer Viererkabine knapp über der Wasserlinie.
Leinen Los!
Die Plancius verläßt Longyearbyen. Dicke Wolken verdunkeln den Abendhimmel.
Es folgt die obligatorische Sicherheitseinweisung. Kiboko erhält eine Schwimmweste. Kiboko bekommt einen Sammelpunkt und ein Rettungsboot zugewiesen.
Später gibt es auch noch Gummistiefel für die nassen Anlandungen. Die teuren Klassen können sich noch die schönsten Gummistiefel aussuchen. Kiboko aus der billigen Klasse, muss sich mit den Resten begnügen. Am Ende der Reise werden die Füße gerötet sein und kräftig jucken. So hat Kiboko auch ein ungewünschtes Souvenir bekommen.
Die Lichtstimmung verändert sich ständig.
Himmel und Meer färben sich dunkelgrau. Dann wird es fast schwarz. Es ist Weltuntergangsstimmung.
Da ist plötzlich eine Wolkenlücke. Es wird hell. Der Wolkendecke reißt auf. Die Sonne scheint durch die Lücken. Der Himmel ist wieder blau. Ein Wetterwechsel dauert nur wenige Minuten.