Spitzbergen Tag 8-2: Alkefjellet
Kiboko schaut sich vom Schlauchboot aus den Vogelfelsen genauer an. Jeder Vorsprung ist besetzt. Die Lummen kämpfen um die besten Brutplätze. Die stärksten Tiere beanspruchen Vorsprünge in Wassernähe. Die Jungtiere müssen später ins Wasser springen. Je geringer die Fallhöhe und die Anzahl der Stufen ist, desto größer sind die Überlebenschancen beim Sprung.
Die Lummen stehen dicht an dicht.
Dabei wird auch der kleinste Vorsprung genutzt.
Brüten am Abgrund
Die Lummen bauen keine Nester. Sie halten das Ei zwischen den Beinen fest. Sie schmiegen sich mit dem Bauch an den Felsen. So wird das Ei gewärmt und geschützt. Das Ei ist birnenförmig. Es kann daher nur im engen Kreis rollen und nicht runterfallen.
Männchen und Weibchen lösen sich beim Brutgeschäft ab. Dabei wird behutsam das Ei dem Partner übergeben. Hier sind mehrere Partner gleichzeitig auf dem Vorsprung eingetroffen. Es herrscht Gedränge.
Die Lummen stehen dicht an dicht an den Vorsprüngen. Da gibt es Konflickte. Die Lummen zanken mit den Nachbarn. Sie müssen ständig ihren Platz verteidigen.
Eismöwen fliegen vorbei. Sie setzen sich manchmal in der zweiten Reihe auf einen schmalen Vorsprung. So wird Unruhe gestiftet. Dann ist eine Lumme kurz unachtsam und das Ei ungeschützt. Sofort greift die Eismöwe zu.
Kiboko kann diese Szene mehrfach beobachten. Leider hat Kiboko mit der großen Tüte vom schwankenden Zodiac kein scharfes Bild anfertigen können. Sollte der Verlust sehr früh in der Brutsaison erfolgen, kann die Lumme ein zweites Ei legen.
Der kleinste Vorsprung ist groß genug.
Selten kann Kiboko eine einzelne Lumme in Szene setzen.